Alte Gärtnerei in Bitburgs Norden weicht einem Altenheim

Bitburg · Die Abrissarbeiten in der Kölner Straße in Bitburg, wo die Firma Eifel-Haus ein Altenheim plant, haben begonnen. Die SPD fordert, dass das Landesmuseum eingebunden werden soll, da auf dem Areal Siedlungsreste aus der Römerzeit vermutet werden. Im Dezember entscheidet der Bitburger Stadtrat, ob es Grabungen geben wird.

 Der Abrissbagger macht das alte Gärtnereigebäude in der Kölner Straße dem Erdboden gleich. TV-Foto: Anita Lozina

Der Abrissbagger macht das alte Gärtnereigebäude in der Kölner Straße dem Erdboden gleich. TV-Foto: Anita Lozina

Bitburg. Die Firma Eifel-Haus aus Dockendorf plant an der Kölner Straße in Bitburgs Norden ein Altenheim. In dem dreigeschossigen Neubau sollen bis Ende des Jahres 2012 rund 100 Pflegeplätze entstehen.
Mitte August hat der Bitburger Bauausschuss den Weg frei gemacht für das Sieben-Millionen-Euro-Projekt (der TV berichtete). Inzwischen wird auf dem rund 3300 Quadratmeter großen Grundstück das alte Gebäude der Gärtnerei Henn abgerissen.
Die SPD-Stadtratsfraktion fordert, dass das Landesmuseum Trier das Gelände untersuchen darf. "In direkter Nachbarschaft zu der Baustelle wurden bereits einige der wertvollsten antiken Funde Bitburgs ausgegraben", sagt SPD-Chef Stephan Garçon.
Diese Einschätzung bestätigt das Landesmuseum. "Ende des 19. Jahrhunderts wurde dort die Jupitersäule gefunden", sagt Grabungstechniker Marcus Thiel. Die Säule, von der ein Nachbau in der Hauptstraße steht, datiert aus der Zeit des Vicus Beda, 1. bis 3. Jahrhundert nach Christus. "Damals war Bitburg die erste Straßenstation auf der römischen Fernstraße von Trier Richtung Köln", sagt Thiel. Neben Gegenständen des täglichen Bedarfs wie Becher, Tafelgeschirr und Krüge könnte es auf dem Areal Reste der Grundmauern von Häusern geben.
Darüber, ob das Landesmuseum dort sogenannte Suchgrabungen machen darf, entscheidet der Stadtrat in öffentlicher Sitzung am 15. Dezember. scho

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