Alte Liebe rostet nicht

Seit fast einem halben Jahrhundert sind Prüm und die französische Stadt Monthermé verschwistert. Wichtiger Bestandteil dieser Freundschaft sind die regelmäßigen Treffen, bei denen auch nach 48 Jahren immer wieder etwas Neues zu entdecken ist.

 Die Gruppen aus Prüm und Monthermé vor dem Denkmal „Les Quatre Fils Aymon“ in Monthermé. TV-Foto: Kerstin Blumberg

Die Gruppen aus Prüm und Monthermé vor dem Denkmal „Les Quatre Fils Aymon“ in Monthermé. TV-Foto: Kerstin Blumberg

Prüm/Monthermé. Es ist noch morgendlich kühl, als sich die etwa 25 Prümer vor der Verbandsgemeinde-Verwaltung treffen, um die dreistündige Busreise in die französische Schwesterstadt Monthermé auf sich zu nehmen. Auch Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy freut sich schon auf die etwa 200 Kilometer lange Reise ins Nachbarland.

Seit 48 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen den beiden Städten. Ausgangspunkt ist ein 1961 geschlossener Vertrag zwischen den beiden Ländern. Ein Jahr später gründeten Monthermé und Prüm ihre Städtepartnerschaft. Warum es damals genau zwischen Prüm und Monthermé funkte, kann heute niemand mehr genau beantworten.

Die Bürgermeister Hans Benger und René Lemaire unterschrieben die Urkunde am 7. Oktober 1962, um die Freundschaft zwischen beiden Ländern und speziell den beiden neuen Partnerstädten zu vertiefen. Im Zeichen dieser Freundschaft fand ein Wiedersehen am 22. September 1963 in Monthermé statt. Seit dieser ersten Begegnung treffen sich die Menschen aus beiden Städten einmal im Jahr, immer abwechselnd in Prüm und Monthermé. Dieses Jahr machten sich Bürgermeisterin Mathilde Weinandy und die Vereinsmitglieder der Stadt Prüm nach Frankreich auf, wo sie herzlich von Bürgermeister Alain Bernard und einigen Einwohnern empfangen wurden.

Nach einer Begrüßungsrede besichtigten sie das Kloster "Saint Rémi de Laval Dieu". Die 1750 gegründete "Norbetina Abtei" wurde von 20 Mönchen instand gehalten. Heute kümmert sich Jean Carlier, Vorsitzender des Kirchenvereins, um das alte Gebäude. Anschließend besichtigte die Prümer Delegation das Denkmal der "Les Quatre fils Aymon" ("Vier Söhne des Aymon"). Es berichtet von einer alten Sage aus der Zeit Karls des Großen, nach der vier Söhne sich auf einem wundersam starken Pferd mit einem Sprung über ein Tal vor einer Gefahr retteten.

Am Nachmittag besuchte die Prümer Gruppe das Metallmuseum in Monthermé. Nadia Hadiouche, die Museumsführerin, zeigte ihnen einen alten Schmelzofen aus Metall. Da kam die Frage auf, warum denn der Ofen nicht selbst schmelzen würde, denn er bestehe ja schließlich aus Metall. Die Antwort darauf übersetzte Sebastian Daury. Der Dauerbrenner nimmt keinen Schaden, weil er von innen mit Schamott-Steinen ausgekleidet ist. Auch alte Werkzeuge, wie eine Drehbank, womit man damals Schrauben herstellte, Eisenhämmer und vieles mehr wurden ausführlich erklärt.

Nach einem ereignisreichen Tag mit vielen guten Gesprächen freuen sich die Prümer nun, die französischen Freunde am Rheinland-Pfalz-Tag in Prüm zu begrüßen.

EXTRA Monthermé hat etwa 2500 Einwohner und liegt in den französischen Ardennen in einer Schleife der Maas. Nächste größere Stadt ist Charleville-Mézières.

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