Bitburg. Wo einst die Villa Henn an der Kölner Straße in Bitburg stand, klafft inzwischen nur noch ein großes Loch. Vor einem Monat wurde das Gebäude der ehemaligen Gärtnerei Henn abgerissen (der TV berichtete). Damit ist nun Platz auf dem rund 3300 Quadratmeter großen Grundstück für das neue Altenheim, das die Firma Eifel-Haus aus Dockendorf dort plant. In dem drei- bis viergeschossigen Neubau sollen rund 100 Pflegeplätze entstehen. In das Projekt investiert der Dockendorfer Bauherr rund sieben Millionen Euro.
"Es handelt sich bei dem Areal um eine sogenannte Verdachtsfläche für Funde", sagt Johannes Zimmer vom städtischen Bauamt. Die Firma Eifel-Haus hat deshalb bereits Kontakt zum Landesmuseum aufgenommen. "Der Bauherr steht unserem Anliegen positiv gegenüber", sagt Grabungstechniker Marcus Thiel vom Landesmuseum. Er geht davon aus, dass er am 19. Dezember mit den Suchgrabungen beginnen kann. "Es ist natürlich schön, wenn die was Schönes finden. Aber für uns ist es auch schön, wenn die Funde nicht allzu spektakulär sind", sagt Eifel-Haus-Chef Alois Peters. Als seine Firma vor gut zehn Jahren das benachbarte Baugebiet erschlossen hat, gab es keine nennenswerten Fundstücke.
Allerdings wurde im 19. Jahrhundert bei Bauarbeiten in direkter Nachbarschaft die Jupitersäule gefunden, die aus der Zeit des Vicus Beda datiert - und damit älter als 1700 Jahre ist. Damals war Bitburg die erste Station auf der römischen Fernstraße von Trier Richtung Köln. "Jenseits von Fundstücken wie Bechern und Tafelgeschirr geht es uns vorrangig darum, ob es noch Siedlungsstrukturen aus der Zeit des Vicus Beda gibt", sagt Thiel. Je nach Größe und Bedeutung der Funde geht das Landesmuseum davon aus, dass die Grabungen einige Tage oder Wochen in Anspruch nehmen. Das neue Altenheim soll nach den Plänen von Peters Ende 2012, Anfang 2013 stehen. Peters: "Mit den Bauarbeiten wollen wir spätestens im Frühjahr beginnen." scho