Altes Kino wird Übergangs-Forum

Mit einem symbolischen Spatenstich wurde am Sonntag in Vogelsang eine neue Ära eingeleitet, um den Lernort zum Kultur- und Bildungs- sowie zum Nationalparkzentrum auszubauen. In und am Forum sollen 42 Millionen Euro investiert werden.

Vogelsang. Albert Moritz, Geschäftsführer der "vogelsang ip", und Pressesprecher Björn Troll stellten die Maßnahmen vor, die sich in vier Förderprojekte gliedern. Zunächst wird das Forum gestaltet, dann werden die drei Ausstellungen konzipiert: eine NS-Dokumentation, eine Nationalpark-Ausstellung und die regionale Ausstellung "SchauFenster Eifel-Ardennen". Das neue Forum soll im Mai 2014 eröffnet werden. Als Bauzeit sind 2012 und 2013 anvisiert. Der symbolische Startschuss von NRW-Bauminister Harry K. Voigtsberger ist das Zeichen für den Umbau des Kinos zum vorübergehenden Forum, so lange dort gebaut wird. Im Kino sollen alle bisherigen Angebote des Forums vorgehalten werden. Bis zum Jahresende müssen diese Umbauarbeiten über die Bühne sein.

Im Kino selbst werden zwei Projekte parallel verwirklicht: Zum einen dient das Gebäude als Zwischenlösung Forum und zum anderen als eigenständiger Veranstaltungsort.

Das Kino wird also in diesem Jahr eine Baustelle sein. Alle Rundgänge im Gelände und die Schulprogramme werden aber fortgeführt wie bisher.

Wenn die eigentlichen Bauarbeiten am Forum selbst beginnen, wird zwischen Adlerhof und Van Dooren ein "View-Point" eingerichtet, also ein Aussichtspunkt, von dem aus die Besucher die Baustelle überblicken können. Die Bauarbeiten werden damit selbst zu einem Ausstellungsobjekt.

Wenn im Jahr 2014 das Kino wieder frei ist, weil das Forum seinen Betrieb aufgenommen hat, sollen hier Räume vermietet werden. Albert Moritz denkt an Kulturschaffende oder einen Kino-Kulturclub. Im unteren Bereich wird es einen neuen Eingang geben, der zur Gastronomie führt. Zusätzlich wird eine Außengastronomie geschaffen. Oben werden Büros und Seminarräume eingerichtet. Der denkmalgeschützte Kinosaal selbst wird nur brandschutztechnisch aufgerüstet. Um für Barrierefreiheit zu sorgen, wird eine Rampe auf Erdgeschoss-Niveau angelegt und im Gebäude selbst ein Aufzug installiert.

Ein Schmuckstück, das auch touristisch eingesetzt werden soll, ist die denkmalgeschützte Künstlergarderobe aus den 50er Jahren. Der Orchestergraben ist der einzige, der in der Region zu finden ist. 1951 begannen die Belgier mit dem Bau des Kinos, das 1953/54 fertig gestellt wurde und über 1104 Plätze verfügte. Heute existieren noch 850 historische Sitze. Im unteren Bereich wird aber neu bestuhlt, so dass später wieder 1100 Sitze zur Verfügung stehen werden.

In drei Jahren: Forum in neuem Glanz



Das Gelände soll in die NS-Dokumentation einbezogen werden. Anlaufstellen wie der Fackelträger oder die Thingstätte sollen auf der möglichst barrierefreien Strecke erklärt werden. Auch am Eingang nach Vogelsang sollen Schaubilder den Besuchern einen Überblick über die Anlage verschaffen.

Startschuss gegeben: Einen letzten Überblick über das Kino im "alten" Zustand verschafften sich, im Rahmen des gestrigen symbolischen Spatenstiches etwa 250 Gäste. Albert Moritz, der Geschäftsführer der gemeinnützigen GmbH vogelsang ip, konnte dabei unter anderem den Minister für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr NRW, Harry K. Voigtsberger, begrüßen. Dieser zeigte sich erleichtert, dass nun der erste Bauabschnitt am Kino begonnen werden kann. "Wenn man sich vorstellt, was es anfangs für heftige Diskussionen gab, wie dieser Ort zu nutzen ist, ist dies heute ein weiterer wichtiger Schritt für den Standort Vogelsang." Dabei spielte Voigtsberger auch auf die wachsende Bedeutung für ganz Nordrhein-Westfalen an: "Das "Dach des Rheinlandes" gewinne nicht nur vor Ort weiter an Attraktivität."

Minister Voigtsberger ließ die Klappe für den ersten Bauabschnitt im Beisein der Gästen fallen und gab somit den Startschuss für das 42 Millionen teuere Projekt.

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