Am besten Fichte, Buche, Eiche und Douglasie

Zur Jahreshauptversammlung des Waldbauvereins Prüm hieß dessen Vorsitzender Hans-Heinrich Thome mehr als 250 Teilnehmer willkommen. Höhepunkt der Tagesordnung war das Referat von Oberforstrat Olaf Böhmer, Landesforsten Rheinland-Pfalz. Thema: "Herausforderung Klimawandel. Wie kann der Privatwald reagieren?"

Prüm. (ka) Lang war die Liste der Spitzenvertreter aus Landwirtschaft und Forsten, sowie aus Politik und Öffentlichkeit, die der Einladung in die Karolingerhalle gefolgt waren. Unter ihnen Wolfgang Meyer, Ministerialrat im Mainzer Umweltministerium, Hubertus Mauerhof, Leitender Forstdirektor im Ministerium, Thomas Schriever, Leitender Forstdirektor und Forstpolitikreferent der Forstverwaltung Neustadt und Georg Schubach, leitender Forstdirektor und Gebietsreferent Eifel. Ebenso die Vertreter der regionalen Waldbauvereine, Waldbesitzer und Forstleute aus Belgien und Luxemburg sowie Privatwaldbetreuer von Landesforsten aus dem Altkreis Prüm. Verabschiedet wurden die Privatwaldbetreuer Peter Behrens, Revier Bleialf, und Reiner Streit, Revier Schneifel. (TV-Bericht folgt). Grußworte sprachen Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy, MdL Michael Billen und VG-Bürgermeister Aloysius Söhngen als neugewählter Vorsitzender des Waldbesitzerverbandes Rheinland-Pfalz.Während Hans-Heinrich Thome zufolge die Privatwaldbetreuung noch intensiviert werden soll — Landesforsten habe ein weiteres Privatwaldbetreuungsrevier in Aussicht gestellt — bilanzierte Waldbau-Geschäftsführer Peter Wind die von Kyrill angerichteten Sturmschäden. Das Prümer Land sei zwar hart getroffen worden, doch die wirtschaftlichen Verluste hielten sich in Grenzen "Ein naturnaher, stufig aufgebauter und gemischter Wald ist am besten geeignet, flexibel auf unbekannte Anforderungen zu reagieren". So lautet die zentrale Botschaft von Olaf Böhmer in Sachen Klimawandel. Als zu erwartende Klimaänderungen in Mitteleuropa nennt er: Zunahme der Lufttemperatur im Winter, Zunahme der Luft-Tagesmittelwerte im Sommer und zunehmende Niederschläge im Winter. Fichte, Buche, Eiche und Douglasie seien bei entsprechender Strategie am ehesten geeignet, sich dem Klimawandel anzupassen. Detailliert schilderte der Forstrat die Eigenschaften dieser und anderer Baumarten. Risikostreuung müsse bei der Waldbebauungsstrategie Vorrang haben. Das bedeute Baumartenvielfalt, genetische Vielfalt sowie Alters- und Strukturvielfalt, kurz Mischung und Schichtung in den Wäldern. Kahlschläge seien zu vermeiden, frühzeitig neue Waldgenerationen zu ermöglichen und verstärkt Baumarten mit höherer Verträglichkeit gegenüber Wärme und Trockenheit einzubringen. Zu einem effektiven Waldbaukonzept zählten auch die Förderung vitaler Einzelbäume (große Krone und Wurzel), gezielte Eingriffe zur schnelleren Ernte reifer Bäume und gute Wurzelentwicklung bei Neuanpflanzungen. Mit voller Wucht würde der Klimawandel den Wald treffen, wenn steigende Temperaturen und erhöhte Niederschlagsmengen mit extremer Hitze und Kälte oder Trockenheit und Überschwemmung einhergehen.

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