Am Flugplatz werden Straßen saniert

Bitburg · Der Zweckverband Flugplatz Bitburg hat sein Ziel fast erreicht: Die ehemalige Airbase hat sich zu einem erfolgreichen Gewerbegebiet entwickelt. Eines der letzten Vorhaben des Zweckverbands ist die Sanierung maroder Straßen. Ob die Pläne eins zu eins umgesetzt werden, hängt allerdings davon ab, ob in Bitburg ein Flughafen entsteht oder nicht.

 Ob der Ausbau zum internationalen Flughafen kommt oder nicht: An der ehemaligen Airbase werden bis 2012 marode Straßen saniert. TV-Foto: Katharina Hammermann

Ob der Ausbau zum internationalen Flughafen kommt oder nicht: An der ehemaligen Airbase werden bis 2012 marode Straßen saniert. TV-Foto: Katharina Hammermann

Bitburg. 1994. Ohne diese Jahreszahl käme ein Geschichtsbuch über Bitburg nicht aus. Denn in diesem Jahr geschah etwas, das gleichzeitig Ängste schürte und Visionen weckte: Die Amerikaner gaben die Airbase Bitburg auf.
Während die einen fürchteten, dass die Wirtschaft des Kreisstädtchens daraufhin zusammenbrechen würde, fingen die anderen an zu träumen, was man mit dem 500 Hektar großen Gelände alles anstellen könnte. Mit seiner Rollbahn, mit seinem Tower, mit den vielen Kasernen, Bunkern und Flugzeug-Sheltern…
Es entstand der Traum vom Fliegen - der Traum, die eine Hälfte der ehemaligen Militärbasis in einen zivilen Flughafen zu verwandeln, der auch von großen Fracht- oder Passagierflugzeugen angesteuert wird. Dieser Traum wird nach wie vor geträumt.
Ein anderer hingegen ist inzwischen Realität geworden: Denn die andere Hälfte des Geländes wollten die im Zweckverband Flugplatz Bitburg zusammengeschlossenen Kommunen (siehe Extra) mit Hilfe von Land und Bund zu einem erfolgreichen Gewerbe- und Industriegebiet entwickeln.
Und es funktionierte. So gut sogar, dass das Bitburger Modell deutschlandweit bekannt wurde. Heute arbeiten am Flugplatz rund 1200 Menschen in 180 Betrieben. Kurz: Das Ziel ist weitestgehend erreicht. Daher wird der städtebauliche Vertrag, der die Kooperation mit Land und Bund regelt, auch Ende 2012 auslaufen.
Zwei Millionen Euro stehen dem Zweckverband bis dahin noch zur Verfügung, um die In frastruktur des Gewerbegebiets weiter zu verbessern. Und ein Teil davon ist auch schon verplant: 1,34 Millionen Euro sollen - frühestens Ende des Jahres - in die Sanierung der Straße Am Tower und der Werner-von Siemens-Straße fließen. Denn zum einen sind die Straßen selbst, aber auch die Kanäle darunter in einem schlechten Zustand. Zum anderen will der Zweckverband die Kreuzung entschärfen. Eine Verkehrsinsel soll dafür sorgen, dass der Durchgangsverkehr langsamer rollt. Zudem wird die Vorfahrt künftig von der Straße Am Tower in die Werner-von Siemens-Straße abknicken. Eine Route, die von vielen genutzt wird, die die Entsorgungsbetriebe im hinteren Bereich des Flugplatzes ansteuern.
"Diese Maßnahme ist in jedem Fall sinnvoll", sagt Zweckverbandsleiter Helmut Berscheid. "Egal, was passiert."
Was nämlich passieren könnte, ist, dass der Traum vom Fliegen doch noch Realität wird. Bis Ende 2011 wird sich entscheiden, ob die Stadt Bitburg und der Eifelkreis ihre Flugplatzanteile an einen luxemburgischen Unternehmer verkaufen, der plant, die ehemalige Airbase zu einem internationalen Flughafen auszubauen - dem Bit-Airport (der TV berichtete).
Sollte es so kommen, dann würde der Zweckverband das Straßenstück direkt vor dem Tower erst einmal nicht sanieren. Denn nördlich davon könnte ersten Plänen zufolge der Passagierterminal des Bit-Airports entstehen. Und dann wären dort noch ganz andere Arbeiten nötig.
Sollten die Flughafenpläne jedoch scheitern, stellt sich erneut die Frage, was aus dem 248 Hektar großen "Flugbetriebsbereich" einmal werden soll. Genau wie vor 17 Jahren, als die Amerikaner die Airbase verließen und so Bitburger Geschichte schrieben.Mitglieder im Zweckverband (ZV) Flugplatz sind der Eifelkreis Bitburg-Prüm (37 Prozent), die Stadt Bitburg (37 Prozent), die Verbandsgemeinde Bitburg-Land (24 Prozent) und die benachbarten Ortsgemeinden Scharfbillig und Röhl (je ein Prozent). Der ZV ist Partner von Bund und Land, die ihre Kooperation im städtebaulichen Vertrag von 1995 geregelt haben: Der Bund trägt 50 Prozent der Konversionskosten, das Land 40 Prozent und der ZV zehn Prozent. Insgesamt hat der Zweckverband seit 1995 26 Millionen Euro in die Infrastruktur des Gewerbegebiets am Flugplatz investiert - allerdings nur 1,9 Millionen Euro aus eigener Kasse. Zusätzlich flossen 5,4 Millionen Euro in die städtebauliche Planung: für Altlastenuntersuchungen, Bauleitplanung, Sanierungsberatung … Die eigentliche Altlastensanierung hat der Bund bezahlt. scho/kah

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