Amerikaner planen Teilrückzug

In die Debatte um die künftige Nutzung der US-Housing in Bitburg kommt Bewegung. Nach TV-Informationen werden bis 2009 zwei von zunächst neun Wohnblöcken frei. Einer davon könnte dann vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) genutzt werden.

 Die Ankündigung der Amerikaner, zunächst zwei Housing-Blöcke freizumachen, geben der Diskussion um die Folgenutzung neue Nahrung. TV-Foto: Archiv

Die Ankündigung der Amerikaner, zunächst zwei Housing-Blöcke freizumachen, geben der Diskussion um die Folgenutzung neue Nahrung. TV-Foto: Archiv

Bitburg. In einer konzertierten Aktion versuchen Politiker aus dem Eifelkreis zurzeit, eine sinnvolle Nutzung für die US-Housing an der Mötscher Straße in Bitburg zu erreichen. Völlig überraschend haben nämlich die Amerikaner signalisiert, einem Teilabzug zuzustimmen. Wie der CDU-Landtagsabgeordnete Michael Billen bestätigte, hat es bereits ein erstes Treffen mit Politikern und Behördenvertretern gegeben. Darin habe der Kommodore des 52. Jagdgeschwaders in Spangdahlem, Oberst Darryl Roberson, deutlich signalisiert, dass zwei Gebäude bis zum Jahr 2009 geräumt werden könnten. Eine solche Handlungsweise sei neu, sagte Billen. Bislang hätten die Amerikaner immer nur komplette Areale zurückgegeben. Die Chancen für "Grünes Zentrum" steigen

Im rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministerium wird die Angelegenheit nun geprüft. Immerhin planen maßgebliche Politiker, in einem der Gebäude das DLR Eifel unterzubringen. Dieses befindet sich momentan noch an der Brodenheckstraße in Bitburg. Die in Prüm befindliche Außenstelle soll im Zuge der Agrarverwaltungsreform in die Kreisstadt abziehen und sich dort in einem Gebäude mit den Bitburger Kollegen vereinen. Mithin müsste der Landesbetrieb für Liegenschafts- und Baubetreuung in Rheinland-Pfalz (LBB) die Housing-Gebäude am Ende erwerben. Damit wäre allerdings der bisherige Plan, das DLR im Westpark des Flugplatzes Bitburg unterzubringen, Schnee von gestern. Landrat Roger Graef (CDU), der an dem Gespräch ebenfalls teilgenommen hat, begrüßt das Vorhaben. Ein bis eineinhalb Jahre dauere es, bis die Amerikaner das Verfahren zur Teilräumung beendet hätten. "Ich begrüße das. Da kommt die Idee ,Grünes Zentrum' wieder näher." Er habe Minister Hendrik Hering (SPD) bereits schriftlich um Unterstützung gebeten, sagte Graef. "Das wäre eine Top-Sache", freut sich auch Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit (FWG). Laufe alles wie geplant, dann werde die Stadt Bitburg zum gegebenen Zeitpunkt die Freigabe bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) beantragen.Nach den Worten Streits könnte eines der Gebäude problemlos vom DLR übernommen werden, das andere Haus eigne sich für Behörden und Dienstleister aus dem Bereich Landwirtschaft. Mit Blick auf den in der Nähe residierenden Kreisbauernverband komme man so in der Tat der Idee eines sogenannten Grünen Zentrums näher.Bei den Gebäuden handelt es sich um die Blöcke 205 und 207, hinzu kommt das Haus 206, in dem zurzeit noch ein Fitness-Studio untergebracht ist. Das Gebäude 205 ist bereits frei und zum größten Teil saniert. In Block 207 befinden sich Büros der Amerikaner, die bis 2009 geräumt sein sollen. Meinung Eine Sorge weniger In der Stadt Bitburg wird man die Ankündigung der Amerikaner auf eine Teilrückgabe der Housing mit Freude zur Kenntnis nehmen. Damit haben die Gremien in dem Konversions-Poker, den sie mit all den anderen Wohnblocks in ein paar Jahren noch zu spielen haben, nämlich eine Sorge weniger. Aber auch der Landesregierung, die das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) in Bitburg an geeigneter Stelle unter einem Dach konzentrieren möchte, spielt diese Botschaft in die Karten. Immerhin ist die Nähe zur Stadt für eine Behörde wie diese ein klarer Vorteil gegenüber der ursprünglichen Idee, eine Immobilie auf dem Flugplatz zu nutzen. Zudem ließen sich mit weiteren Unternehmen und Ämtern, die im Bereich der Landwirtschaft agieren, das "Grüne Zentrum" nun doch noch ebenso schnell wie elegant realisieren. Problematisch wird es für Bitburg erst, wenn die Amerikaner die Wohnblocks in unmittelbarer Nachbarschaft räumen. Dann entsteht Handlungsbedarf in großem Stil. Von daher genießt der ständige und freundschaftliche Austausch mit den US-Militärs Priorität, damit der Bürgermeister und sein Rat nicht an irgendeinem Tag X vor vollendeten Tatsachen stehen. m.reuter@volksfreund.de

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