An der Tür scheiden sich die Geister

Dudeldorf · Die Dudeldorfer Karnevalisten haben ihre Sitzung abgesagt. Stattdessen wird es einen bunten Abend in der Burg geben. Die Verbandsgemeindeverwaltung hatte für die Feier in der Turnhalle grünes Licht gegeben unter der Bedingung, dass der Verein den Umbau einer Tür übernommen hätte. Davon haben die Verantwortlichen aber Abstand genommen.

 Ausgelassen feiern: Die Dudeldorfer Karnevalisten weichen in die Burg aus. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Ausgelassen feiern: Die Dudeldorfer Karnevalisten weichen in die Burg aus. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Dudeldorf. Die Grundschulturnhalle in Dudeldorf ist für Veranstaltungen nur bedingt geeignet (der TV berichtete). Das haben jetzt wieder die Karnevalisten zu spüren bekommen. Seit Wochen warten sie auf eine Ausnahmeregelung, damit sie in der Halle feiern können. 30 Jahre lang ging das gut, doch schon im vergangenen Jahr gab es Probleme wegen der Brandschutzbestimmungen.
Josef Junk, Bürgermeister der VG Bitburg-Land, hat sich ins Zeug gelegt, um eine Regelung zu finden. Zusammen mit der Kreisverwaltung war man übereingekommen, dass die Halle genutzt werden kann, wenn eine Tür rausgebrochen und neu eingebaut wird. "Damit wäre die Fluchttür-Problematik gelöst worden", sagt Junk. Seine Bedingung an den Verein war jedoch, dass dieser die Abbrucharbeiten übernimmt. "Es ist keine tragende Wand, da hätte gereicht, mit einem starken Hammer dagegenzuschlagen", sagt er.Viele Risiken


Das sahen die Verantwortlichen vom KV Dudeldorf anders. "Wir haben keine fachkundigen Leute vom Bau in unserem Verein", sagt Sitzungspräsident Johannes Lutsch. Außerdem hätte der Verein wegen der unzureichenden Belüftungsanlage noch ein mobiles Gerät leihen müssen. "Das hätte uns rund 650 Euro gekostet", sagt Lutsch.
"Die Tür selbst rausbrechen wollten wir nicht. Das Risiko, dass dann etwas passiert oder wir das nicht sachgerecht machen, war uns einfach zu groß", sagt Rosemarie Cillien, erste Vorsitzende des KV Dudeldorf. Und die Zeit sei nun zu knapp, um die Arbeiten von einer Firma übernehmen zu lassen, fügt sie hinzu. In drei Wochen sollte schon die Sitzung sein. Ein weiteres Problem war, dass keine Akteure für die Sitzung gebucht werden konnten. "Viele hatten schon woanders zugesagt", sagt Rosemarie Cillien. Dennoch weiß sie das Engagement von Bürgermeister Junk zu schätzen: "Herr Junk hat sein Bestes getan, er hat sich wirklich sehr bemüht."
Gefeiert wird trotzdem, und zwar in der Burg. "Wir haben die Sitzung in der Turnhalle abgesagt. Stattdessen wird es am 22. Februar einen bunten Abend in der Burg geben, zu dem alle verkleidet kommen können", sagt Rosemarie Cillien. Auch nach dem Rosenmontagszug soll dort der Ausklang sein.
Ob im kommenden Jahr wieder in der Grundschulhalle gefeiert werden kann, weiß sie noch nicht: "Aber wir kennen nun die Problematik und können uns rechtzeitig darauf einstellen." snMeinung

Tür auf, Tür zu
Bürgermeister Josef Junk hat den Dudeldorfer Karnevalisten in ihrem Dilemma mit den hohen Brandschutzauflagen ein Hintertürchen geöffnet. Doch das Angebot kommt zu spät. Gefeiert wird trotzdem, wenn auch in kleinerem Rahmen. Das Problem ist nun bekannt. Die Karnevalisten können sich überlegen, ob sie Mühe und Kosten übernehmen möchten, damit im kommenden Jahr wieder in der Turnhalle gefeiert werden kann. Da aber auch andere Vereine und Gruppierungen die Halle nutzen, sind diese mit am Brett. Am besten macht man daraus ein Gemeinschaftsprojekt. s.glandien@volksfreund.de

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