An der Wolfsschlucht wird gebaut - Erste Arbeiten am Feriendorf oberhalb von Prüm haben begonnen

Prüm · Sie haben lange geplant, umgeplant und Änderungen am Konzept vorgenommen: Jetzt aber haben auf dem Grundstück von Klaus Enders aus Walcherath die Arbeiten am Feriendorf Wolfsschlucht begonnen.

 Los geht's an der Wolfsschlucht (von links): Planer Dieter Müller und die Bauunternehmer Markus Thelen und Achim Berg. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Los geht's an der Wolfsschlucht (von links): Planer Dieter Müller und die Bauunternehmer Markus Thelen und Achim Berg. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Foto: (e_pruem )

Prüm. Klaus Enders, Landwirt aus Prüm-Walcherath, hat gerade keine Zeit zum Telefonieren: Er muss Kabel zu den Bauarbeitern bringen, die in Sichtweite seines Hofs, gegenüber dem Parkplatz am Wintersportgebiet Wolfsschlucht, vor einigen Tagen angerückt sind.
Enders ist froh, dass es nun endlich losgeht. Es ist sein Grundstück, auf dem, falls alles klappt, am Ende 54 Wohneinheiten stehen, überwiegend Einzelgebäude, in unterschiedlichen Größen und Varianten (der TV berichtete). Die Preise beginnen bei 135 000 Euro.

Hinzu kommt ein Verwaltungs- und Versorgungsgebäude, in dem die Gäste auch Ansprechpartner für alle Fragen finden - plus Cafeteria, die allen Besuchern offen stehen soll. Außerdem noch alles, was drumherum gemacht werden muss, angefangen bei der Erschließung. Gesamtinvestition: gut zehn Millionen Euro.

Aber es hat eben bis zum Baustart mehr als zehn Jahre gedauert: "Wir wissen alle, dass es schwierig war, in Gang zu kommen", sagt Dieter Müller, Architekt in Neuerburg und einer der Gesellschafter des Projekts. Die Stadt musste dafür den Bebauungsplan ändern, Investoren wurden gesucht und gingen zwischendurch verloren, "das war alles mühsam", sagt Müller.

Jetzt aber habe man ein anderes Konzept: "Wir gehen schrittweise vor. Es muss überschaubar bleiben", sagt Müller. Deshalb werde man die Häuser auch erst bauen, wenn sie verkauft seien - eins nach dem anderen (siehe Extra).

Mit einer Ausnahme: "Bis Juni soll das Musterhaus stehen." Dafür laufen gerade die Vorarbeiten. Die sind auch nicht einfach - denn erstens ist es doch noch arg frisch und feucht in diesen Tagen, zweitens haben die Arbeiter der Wallersheimer Firma Thelen und von der Olmscheider Bau-Gesellschaft mit Regenwasser zu tun, das nicht versickern will: Der Boden sei sehr lehmhaltig, sagt Markus Thelen.

Sie werden es hinkriegen. Und Ende April oder Anfang Mai, sagt Dieter Müller, werde man voraussichtlich in die Vermarktung der Häuser gehen, dafür sei mittlerweile ebenso ein erfahrener Partner gefunden wie für die spätere Betreiberschaft: Die soll die Hamburger Firma Novasol übernehmen, die sich sehr angetan vom Vorhaben gezeigt habe. Die Eifel sei ein sehr attraktives Gebiet, bestens zum Wandern, die Nähe zum Wintersportgebiet perfekt, außerdem biete die Abteistadt alles, was der Gast so brauche.

Müller will allerdings vorsichtig bleiben: Man wolle keine großen Ankündigungen machen und "nichts in die Welt setzen", bevor alles wirklich komplett geregelt sei. Noch seien zum Beispiel einige Verträge beim Notar zu unterschreiben.
Das Motto der Planer: "Behutsam und abschnittsweise vorgehen - wie es die Situation ermöglicht", sagt Dieter Müller. "Wir wollen nicht Gefahr laufen, dass wir uns übernehmen."Meinung

Da fehlt dann nur noch eins …
Viel besser kann so ein Feriendörfchen vermutlich nicht liegen: An einem schönen Ort direkt in der Nähe von Prüm und noch näher am Wintersportgebiet Wolfsschlucht. Morgens raus und rüber zur Piste, das dürfte für viele attraktiv sein. Zumal die Planer aus den Problemen der vergangenen Jahre die richtigen Konsequenzen gezogen haben: Nichts übereilen. Hoffentlich gibt's dann auch mal wieder mehr Schnee. f.linden@volksfreund.deExtra

Wer eines der Häuser im Feriendorf Wolfsschlucht kauft, erwirbt damit gleichzeitig das Recht, bis zu zwei Monate im Jahr selbst dort zu urlauben. In der übrigen Zeit werden die Häuser an Feriengäste vermietet, die Eigentümer erhalten bei einer Belegung von 60 Prozent eine garantierte Rendite, sagt Dieter Müller. Geplant sind Häuser mit Appartements in einer Größe von 55 Quadratmetern, außerdem Doppel- und freistehende Häuser mit 65 bis 95 Quadratmetern Wohnfläche. Damit wollen die Planer für eine möglichst große Kundschaft gerüstet sein. fpl

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort