An Speicherer Schule gilt das Prinzip Hoffnung

Speicher · Gestern ist die Frist am Schulzentrum Speicher abgelaufen. Ob sich die benötigten 51 Kinder gemeldet haben, damit eine Realschule plus eingerichtet werden kann, ist weiter unklar. Aktuelle Zahlen nannten die Verantwortlichen nicht. Der Schulzweckverband hofft auf Kinder, die bei anderen Schulen nicht angenommen wurden.

Speicher. Die Stimmung am Donnerstagmorgen ist verhalten. Anscheinend liegen dem Schulzentrum in Speicher noch nicht die benötigten 51 Anmeldungen vor, um eine Realschule plus einrichten zu können. Offiziell bestätigen möchte das aber niemand. Schulleiter Jürgen Weber verweist auf den Schulträger. Er selbst möchte sich nicht mehr dazu äußern. Rudolf Becker, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Speicher, sagt, dass ihm keine aktuellen Zahlen vorliegen. Außerdem gebe es eine Karenzzeit, in der Kinder angemeldet werden können, die an anderen Schulen nicht angenommen werden.
500 Euro hat der Schulzweckverband Speicher ausgelobt für Eltern, die ihr Kind für die fünfte Klasse der Realschule plus anmelden (der TV berichtete). Das sogenannte Starterkit soll unter anderem Möglichkeiten im Bereich der neuen Medien eröffnen (Laptop, Tablet). Es ist dafür gedacht, die Eltern bei der Anschaffung solcher Geräte finanziell zu unterstützen. Finanziert werden soll das Angebot aus den Rücklagen der VG. Bis zum Dienstag hatten sich 27 Kinder angemeldet. Neuere Informationen gibt es nicht.
Mit der endgültigen Zahl rechnet Eveline Dziendziol von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier Anfang nächster Woche. Eins stellt sie jedoch schon jetzt klar: "Sollten die 51 Anmeldungen nicht erreicht werden, sieht die ADD keine Möglichkeit zur Einführung der Realschule plus."
Die Industrie- und Handelskammer sowie die Handwerkskammer Trier beobachten die regionale Schulentwicklung indessen mit Sorge. Zu welch absurden Auswüchsen dieser Wettbewerb um Standorte und möglichst garantierte "hohe Abschlüsse" führe, zeige das Beispiel der "Kopfprämie" in Speicher. Sie offenbare die strukturellen Fehlentwicklungen und die mangelnde Abstimmung zwischen den Schulträgern, heißt es in einer Stellungnahme. sn

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