Anbau statt Klassenzimmer: Gemeindehaus wird erweitert

Großkampenberg · Mehr Platz für die Bürger: In Großkampenberg wird die ehemalige Schule um einen Anbau erweitert, damit die Gemeinde einen Ort für Veranstaltungen hat. Dafür werden 225 000 Euro investiert, 2013 soll das Vorhaben abgeschlossen sein.

Großkampenberg. Ein lange gehegter Wunsch geht in Erfüllung: Die ehemalige Schule in Großkampenberg wird erweitert, damit im Ort künftig ein besserer Platz für Veranstaltungen zur Verfügung steht. Nun wurde dem Wunsch nach einer Förderung endlich stattgegeben. Denn die alte Schule, gebaut zu Beginn des 20. Jahrhunderts, bietet nur einen ehemaligen Klassenraum, der aber viel zu klein ist.
Deshalb wird nun der deutlich in die Jahre gekommene Toilettenanbau aus den 1970er Jahren abgerissen, um Platz für die Erweiterung zu schaffen. Der Anbau beinhaltet einen rund 95 Quadratmeter großen Saal mit Nebenraum und neue Toiletten. Rund 70 Bürger sollen dort bei Veranstaltungen Platz finden. Außerdem werde der Eingangsbereich komplett neu gestaltet, sagt Ortsbürgermeister Bertram Ademes. Denn der neue Anbau soll barrierefrei zu erreichen sein.
"Wir sind der Meinung, das ist für das Dorf bedarfsgerecht. Es wird kein Prunksaal, ist aber für Veranstaltungen bei uns notwendig", sagt Ademes. Veranstaltungen wie etwa an Karneval, beim Altentag oder beim Feuerwehrfest. Außerdem soll der Raum auch gegen Bezahlung für private Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Das sei wichtig, um auch wieder Geld in die Kasse zu bekommen, sagt Ademes.
Insgesamt wird der Anbau 225 000 Euro kosten. Von denen wird das Land 143 000 Euro übernehmen, 38 000 Euro muss die Gemeinde aus eigenen Mitteln finanzieren. Aber wie bei der im vergangenen Jahr ausgebauten Dorfstraße wollen die Bürger auch selbst mit anpacken: Weitere 44 000 Euro sollen mit Eigenleistungen aufgebracht werden.
Breite Zustimmung im Ort


"Das ist schon eine stattliche Summe", sagt Ademes. "Aber bei dem Gehweg hat es so gut geklappt, dass ich zuversichtlich bin, dass wir das im Dorf ge stemmt bekommen." Die Handwerker des Ortes hätten bereits ihre Unterstützung zugesagt.
Bereits den ersten Schritt übernehmen die Einwohner selbst: den Abriss des alten Toilettenanbaus. "Damit wollen wir jetzt am 9. März anfangen", sagt Ademes. Außerdem sollen das Mauerwerk, das Dach, die Elektroinstallation und das Fliesenlegen von den Bürgern gemacht werden. "Man kann schon sagen: Das Dorf baut sich das Haus selbst", sagt Ademes.
Die breite Zustimmung habe sich auch in einer Einwohnerversammlung gezeigt, als die Pläne vorgestellt worden sind. "Da gab es schon ein paar Nachfragen, aber das Dorf steht dahinter", sagt Ademes. "Es war ja auch ein schon lange gehegter Wunsch im Ort."
Während der Sanierung soll auch die Seitenfront mit einer neuen Wärmedämmung versehen werden. Die Seite zur Straße hin ist bereits vor einiger Zeit saniert worden. ch
Extra

Die Gemeinde Großkampenberg entstand 1914 durch den Zusammenschluss der Dörfer Großkampen und Berg. Aktuell hat das Dorf 151 Einwohner, die bereits in der Vergangenheit einen großen Zusammenhalt bewiesen. So haben sie im vergangenen Jahr ihren Anteil am Ausbau der durch den Ort führenden Landstraße 1 mit freiwilligen Beiträgen finanziert (der TV berichtete). Denn viele der Einwohner wohnen im Außenbereich des Ortes und wären deshalb gar nicht zu Pflichtbeiträgen herangezogen worden. Dennoch erklärten sie sich bereit, einen Anteil zu leisten. Um Kosten zu sparen, wurde der Gehweg zu großen Teilen in Eigenleistung angelegt. ch

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