Anfang vom Ende: Jetzt geht die Post ab

Bitburg · Von dem Dach mit den gelben Bögen, das auf der Rückseite des alten Postgebäudes in Bitburgs Innenstadt Schutz vor Regenwetter bot, ist nichts mehr übrig. Gestern haben die Abrissarbeiten begonnen. Ab Mitte November wird das gesamte Gebäude zerlegt. Zuvor sucht der Kampfmittelräumdienst das Areal nach Bomben ab.

 Weg mit dem Dach: Ein Arbeiter erhitzt die Metallstreben, damit diese mit der Baggerschaufel leichter zu zerlegen sind. So wurde gestern immer wieder geschweißt, abgerissen und zerlegt, bis am Nachmittag von dem Dach am Postgebäude nichts mehr übrig war. TV-Foto: Dagmar Schommer

Weg mit dem Dach: Ein Arbeiter erhitzt die Metallstreben, damit diese mit der Baggerschaufel leichter zu zerlegen sind. So wurde gestern immer wieder geschweißt, abgerissen und zerlegt, bis am Nachmittag von dem Dach am Postgebäude nichts mehr übrig war. TV-Foto: Dagmar Schommer

Bitburg. Wenn alles glattläuft, steht am Postplatz Ende 2014 der Neubau, den die Trierer Wohnungsbaugesellschaft GBT dort plant. Doch bevor die Bauarbeiten beginnen, gibt es auf dem Gelände noch eine Menge zu tun. Seit September untersuchen Archäologen des Trierer Landesmuseums das Areal hinter dem alten Postgebäude. Unter anderem haben sie ein Stück Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert freigelegt. Zudem hofft das Landesmuseum, dort Spuren der Römer aus Zeit vor dem vierten Jahrhundert zu finden.
Zuerst Bombensuche


Doch zunächst geht es um eine ganz andere Zeit: den Zweiten Weltkrieg. "Die Auswertung von Luftbildern hat gezeigt, dass in Bitburg zwischen 1944 und 1945 auch an dieser Stelle eine Vielzahl von Bomben eingeschlagen ist", sagt Wilhelm Schmit vom Kampfmittelräumdienst Hildes. Die meisten Bomben, auch das zeigen die Luftbilder, sind wohl detoniert. Aber etwa ein Dutzend Verdachtsstellen muss genauer untersucht werden, bevor die Archäologen tiefer in die Stadtgeschichte graben können.
Wegen der Bombensuche haben Arbeiter gestern den einstigen Wetterschutz an der rückwärtigen Seite des Postgebäudes zerlegt. Stefan Ahrling, Vorstand des Bauherrn GBT, erklärt: "Der Kampfmittelräumdienst braucht dort Platz, um die Geräte aufzubauen, mit denen dort eine der Verdachtsstellen überprüft wird." Der Abriss des Postgebäudes sei für Mitte November geplant. Ende des Jahres soll das aus den 1950er Jahren stammende Postgebäude dem Erdboden gleich sein, während die Archäologen dann auch dort in die Tiefen der Stadtgeschichte graben.
"Wir wollen im Frühjahr 2013 mit den Bauarbeiten für den Neubau beginnen und haben das Ziel, Ende 2014 fertig zu sein", sagt Ahrling. In dem dreieinhalbgeschossigen Neubau entstehen 33 Wohnungen mit einer Gesamtfläche von knapp 3000 Quadratmetern sowie rund 1400 Quadratmeter für Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleister im Erdgeschoss. Zu dem in direkter Nachbarschaft geplanten Einkaufszentrum Bit-Galerie sagt Ahrling: "Das sehe ich leidenschaftslos. Da wir mit unseren Gewerbeflächen einen völlig anderen Interessentenpool ansprechen und klar den Schwerpunkt Wohnen haben, gibt es zwischen diesen beiden Projekten keinerlei Konkurrenzsituation."

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