Anna Barthleme sei Dank

Eßlingen hat ein besonderes Fest erlebt, wie es in der Geschichte wohl nicht jedes Jahrhundert vorkommt: In einem feierlichen Gottesdienst weihte der frühere Bistumskonservator Monsignore Prof. Dr. Franz Ronig, Trier, zwei neue Glocken.

 Prof. Franz Ronig aus Trier (rechts) und Ortspfarrer Frank-Oliver Hahn (links) weihen die neuen Glocken. Foto: privat

Prof. Franz Ronig aus Trier (rechts) und Ortspfarrer Frank-Oliver Hahn (links) weihen die neuen Glocken. Foto: privat

Eßlingen. (red) Die Anschaffung der Glocken wurde nötig, da das Kirchlein dort eine Glockenläutanlage erhalten soll. Für diese waren die beiden Stahlglocken aus dem letzten Jahrhundert aber nicht geeignet. Bis dahin wurden die Glocken in Eßlingen, wie es früher Brauch war, von Hand geläutet. Fast 50 Jahre lang tat dies Anna Barthelme als Küsterin. Letztes Jahr hat sie aus Altersgründen ihren Dienst beendet. Seitdem erklangen die Glocken in Eßlingen nur noch selten.

Da Anna Barthelme darum wusste, dass sich wohl kaum noch einer im Dorf finden wird, der wie sie täglich dreimal läuten gehen würde, hatte sie vor einigen Jahren der Pfarrgemeinde Meckel eine großzügige Stiftung gemacht mit der Auflage, davon eine Läut-Anlage anzuschaffen.

Nach Vorbereitungen und Planungen im zurückliegenden Jahr wurde die Glockengießerfirma Hermann Schmitt aus Brockscheid mit dieser Aufgabe betreut. Die größere der beiden Glocken ist den Heiligen Barbara, Anna und Lukas, dem Patron der Kapelle, geweiht. Sie trägt die Inschrift: "Vigilate et orate! Nescitis diem neque horam!" (Wachet und betet! Ihr wisst weder den Tag noch die Stunde!). Auf der Rückseite steht der Name der Stifterin. Die kleinere Glocke ist der Gottesmutter, ihrem Bräutigam Joseph sowie Franz von Assisi geweiht. Ihre Inschrift heißt: "Quodquod agis, prudenter agas et respice finem!" (Was immer du tust, handle weise und bedenke das Ende!). Auch für sie fand sich ein Stifter, dessen Name die Glocke trägt. Beide Glocken ziert ein Medaillon mit dem Bildnis von Papst Benedikt XVI.

In seiner Ansprache stellte Professor Ronig die Heiligen vor, deren Namen die Glocken tragen und die die Bewohner des Ortes als Fürsprecher begleiten sollen. Zudem erklärte er die Sinnsprüche.

Glocken sind dank ihrer Haltbarkeit ein Geschenk für viele Generationen. Daran dachte auch die Zivilgemeinde Eßlingen, als sie sich bereit erklärte, den offenen Restbetrag des Projekts zu tragen. Auch das Bistum Trier hat sich mit rund 6200 Euro beteiligt. " Unser besonderer Dank gilt allen, die dieses Werk ermöglichten und zu seinem Gelingen beitrugen, besonders aber auch Gottfried Simon für seinen unermüdlichen Einsatz", führte der Ortsgeistliche, Pfarrer Frank-Oliver Hahn, Wolsfeld, aus. Am Ende des Gottesdiensts demonstrierte der Glockengießer Hermann Schmitt die Vielfalt der Töne, die seine Glocken zum Klingen bringen. Alle waren nach dem Gottesdienst eingeladen, die neuen Glocken anzuschlagen. Zum Abschluss waren alle noch zu einem Beisammensein ins Ortsgemeindehaus eingeladen. Für das leibliche Wohl aller Gäste sorgten die Frauen des Dorfs.

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