Anteilsverkauf noch diese Woche

"Alles läuft nach Plan", sagt Frank Lamparski. Der luxemburgische Projektplaner wird nach eigener Auskunft noch diese Woche 40 Prozent der Anteile an der Flugplatz Bitburg GmbH kaufen - mit dem Ziel, die ehemalige Airbase zu einem richtigen Flughafen auszubauen.

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Bitburg. Gibt es Neuigkeiten zum Flugplatz Bitburg? Wer Michael Billen, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Flugplatz Bitburg GmbH, diese Frage stellt, erhält derzeit eine ausweichende Antwort. "Wenn es etwas Neues gäbe, würde ich eine Erklärung abgeben", sagt er.

Wesentlich auskunftsfreudiger ist da schon Frank Lamparski - also jener Mann, der die Menschen in der Region vor wenigen Monaten zum Staunen gebracht hat. Denn im Oktober 2009 hatte der luxemburgische Projektplaner angekündigt, die ehemalige Bitburger Airbase zu einem richtigen Flughafen mit Werft-, Fracht- und Passagierbetrieb ausbauen zu wollen. Natürlich nicht alleine. Lamparski ist der Chef einer Planungsgruppe, die seiner Auskunft nach Kontakt zu Investoren hat, die die nötigen 400 Millionen Euro aufbringen wollen - oder auch mehr. "Alles läuft wie geplant und sehr gut", sagt Lamparski. Anders als Billen teilt er bereitwillig mit, dass es noch diese Woche zum Verkauf der freien Anteile an der Flugplatz GmbH kommen soll. Geht das Geschäft tatsächlich über die Bühne, hält Lamparski bald rund 40 Prozent der GmbH und übernimmt so den Part der ehemaligen öffentlichen Gesellschafter: der Kreise Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich und Vulkaneifel.

Derzeit sei die Planung des Flugplatzausbaus im Gange, sagt Lamparski. Sie soll bis Ende März abgeschlossen sein. Dann gelte es, Korrekturen am Businessplan vorzunehmen. Die seien nötig, weil das Cargo-Geschäft auf Anfrage einer Airline nach vorne gezogen werden solle. Genaueres war gestern hierzu oder zu möglichen anderen Änderungen der ursprünglichen Pläne (siehe Extra) nicht zu erfahren.

Instrumentenlandesystem ist Voraussetzung

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Sobald "die schwierige Papierarbeit" beendet ist, will Lamparski in die Umsetzung der ersten Ausbauphase einsteigen: das heißt, dafür sorgen, dass die Infrastruktur stimmt. Das Rollfeld und die Taxiways sollen auf Schwachstellen untersucht und ausgebessert werden. Zudem ist geplant, das Instrumentenlandesystem zu installieren - als Voraussetzung dafür, dass große Maschinen starten und landen können.

Lamparski geht davon aus, dass diese Phase Ende des Jahres 2010 anläuft. Ein Ingenieurbüro sei bereits mit einer Studie zum Instrumentenlandesystem in Bitburg beauftragt. Ausbaupläne Phase 1, Beginn Ende 2010: Als Erstes will die Entwicklungsgruppe die Rollbahn ausbessern und das Instrumentenlandesystem installieren. Zudem war im Oktober die Rede davon, in dieser Phase eine Werft anzusiedeln, die Flugzeuge auf den Export vorbereitet. Phase 2, ursprünglich drei Jahre: Hinter dem Tower soll eine große Cargo-Halle entstehen, an der vier Boeing 747 gleichzeitig be- oder entladen werden können. Lamparski hat inzwischen angekündigt, dass das Fracht-Geschäft vorgezogen werden soll. Phase 3, fünf Jahre: Falls sich die Pläne nicht geändert haben, soll Bitburg bis 2015 einen Passagierflughafen haben. Flugziel: Osteuropa. Der Terminal ist auf maximal 2,5 Millionen Passagiere im Jahr ausgelegt. Phase 4, 15 Jahre: In der letzten Phase soll der Flughafen an die Schiene angeschlossen werden und am Ende in Größe und Struktur dem Luxemburger Flugplatz ähneln.

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