Anti-Falten-Kur für die Wolsfelder Umgehung

Wolsfeld · Nachdem die Unebenheiten in der Wolsfelder Ortsumgehung von Anfang an für Ärger gesorgt haben, werden die sogenannten Schrägverwindungen jetzt nachgebessert. Für den Verkehr auf der B 257 bedeutet das, dass er derzeit wieder durch Wolsfeld fließt.

Sollte es Menschen in Wolsfeld geben, die vergessen haben, wie es noch vor einigen Jahren war, so werden sie jetzt wieder daran erinnert. Denn die Ortsumgehung ist derzeit wegen Bauarbeiten gesperrt, weshalb der Verkehr wieder durch Wolsfeld geleitet werden muss. Wie in alten Zeiten also. Wobei: So alt sind diese Zeiten nun auch wieder nicht. Schließlich ist die für 7,6 Millionen Euro gebaute Umgehung gerade mal zweieinhalb Jahre fertig.

Dass sie nun trotzdem bis voraussichtlich Ende kommender Woche gesperrt sein wird, liegt daran, dass die Straße einer Anti-Falten-Kur unterzogen wird. Denn die noch junge Umgehung leidet seit Anfang an unter Problemen, die sich wie Bügelfalten durch das Bauwerk ziehen. "Schrägverwindungen" nennen das die Planer. Diese Verwindungen dienen der besseren Entwässerung von Straßen, sind also auch gewollt (siehe Extra). Im Fall der Wolsfelder Ortsumgehung sorgen sie allerdings seit Anfang an für Ärger

Nach Auskunft des seinerzeit für die Planung zuständigen Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Trier handelt es sich bei diesen Verwindungen allerdings weder um Planungs- noch um Ausführungsfehler. Dass es jedoch Optimierungsbedarf gibt, wird in Trier nicht bestritten. Allerdings hänge das Empfinden dieser Unebenheit auch maßgeblich von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs ab, wie der stellvertretende LBM-Leiter Hans-Michael Bartnick auf Anfrage erklärte (der TV berichtete).

Dass auf der Umgehung möglicherweise zu schnell gefahren und deshalb auch der Wechsel des Gefälles von zügigen Verkehrsteilnehmern besonders wahrgenommen werde, schließt auch Harald Enders, Leiter des LBM Gerolstein, nicht aus.

Ob das zu schnelle Fahren allerdings der Grund für die Nachbesserung ist, oder aber ob vielleicht doch bei der Planung und Ausführung etwas falsch gelaufen sein könnte, dazu gibt es auch aus Gerolstein keine Antwort. Die dortige Behörde sei lediglich zuständig für den derzeit laufenden dreispurigen Ausbau der B 257 zwischen Bitburg und Wolsfeld.

Und ein Teil dieser Maßnahme, in die der Bund insgesamt rund 3,5 Millionen Euro investiert, sei auch die Verbesserung der Umgehung Wolsfeld. "Wir wollen die Verwindungen optimieren", erläutert Harald Enders, "und hoffen, dass die Leute dann zufrieden sind."
EXTRA STRASSENBAU

Schrägverwindungen entstehen dort, wo das Quergefälle der Fahrbahn von der einen in die andere Richtung wechselt. Das Gefälle ist notwenig, damit das Wasser abfließen und gefährliches Aquaplaning verhindert werden kann. Schrägverwindungen dienen vor allem der Entwässerung kurvenreicher Straßen. Ihr Einsatz ist allerdings nicht ganz unumstritten, da sie aus bautechnischer Sicht mit Asphaltfertigern nur schwer herzustellen sind und darüber hinaus durch ihren schräg verlaufenden Grat bei hoher Geschwindigkeit ein Unfallrisiko darstellen. (uhe)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort