Anwohner kämpfen um ihre Parkplätze

Prüm · Wohin mit den Autos? In einer Bürgerversammlung hat das Ingenieurbüro Scheuch die Pläne für den Ausbau der Reginostraße in Prüm vorgestellt. Doch die Anwohner sind skeptisch, sie befürchten den Verlust von vielen Parkplätzen.

Prüm. Die Reginostraße in Prüm, das sind rund 45 Häuser in guter Wohnlage. Wie viele Menschen dort genau leben, ist nicht bekannt, mehr als 200 werden es sein. Jedenfalls haben sie viele Autos, die sie vor allem auf der Straße abstellen.
Der städtische Kindergarten liegt ebenfalls an der Reginostraße, viele Eltern bringen ihre Sprösslinge mit dem Auto dorthin, und auch die Erzieherinnen möchten ihre Fahrzeuge in der Nähe ihres Arbeitsplatzes abstellen. Schon bislang wird es dort zu den Stoßzeiten eng. Im kommenden Jahr soll nun der lange fällige Ausbau der Straße beginnen. "Niemand wird sagen, dass die Reginostraße es nicht nötig hat", sagt Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy.
Kosten: Rund eine halbe Million Euro. In einer Bürgerversammlung hat Planer Hubert Thomas vom Ingenieurbüro Scheuch nun die Entwürfe vorgestellt.
Diese sehen im Grundsatz vor, die Straße zu verschmälern und dafür die Bürgersteige zu verbreitern. Denn sie darf ohnehin nur in Richtung Oberbergstraße befahren werden. Für die Autos sollen wechselseitig Parkbuchten angelegt werden.
Diese Verschwenkungen sollen außerdem dazu führen, dass langsamer gefahren wird. Doch genau dieser Punkt zog die Sorgenfalten ins Gesicht der rund 20 Anwohner, die zum Bürgergespräch in die Verwaltung gekommen waren. Einhellig wurde die Meinung geäußert, dass zu viele Parkplätze wegfallen, wenn die Menschen nicht mehr einfach auf der Straße parken können.
Verstärkt wurde die Sorge dadurch, dass der Planer nicht genau sagen konnte, wie viele Parkplätze in den neuen Parkbuchten insgesamt zur Verfügung stehen. "Das hängt ja auch von der Größe der Autos ab." Grundsätzlich müsse die Stadt entscheiden, ob sie das Parken dort ordnen wolle - also mit den angelegten Parkbuchten - oder ob man weiterhin eine Straßenseite dafür zur Verfügung stelle.
Die Bürger machten klar, dass sie Letzteres bevorzugen. Das andere würde bedeuten, den Parkraum künstlich zu verknappen. Denn gerade beim Kindergarten sei die Situation ja jetzt schon schwierig. "In Stoßzeiten haben sie dann Chaos pur da vorne", sagt ein Anwohner.
Als Kompromiss regte Weinandy an, abwechselnd Bäume an den Straßenseiten anzulegen und das Parken ansonsten freizugeben. Feste Parkbuchten gäbe es dann nicht mehr, und die Fahrbahn bliebe in ihrer bisherigen Breite. Ein weiterer Vorteil: Ohne die Parkbuchten wird es billiger. Außerdem soll geprüft werden, ob die Beschäftigten des Kindergartens möglicherweise auf dem Prümer-Sommer-Platz eine Abstellmöglichkeit für ihre Fahrzeuge bekommen. "Ich hätte mir die Kita auch woanders vorstellen können", sagt Weinandy. Das wäre keine schlechte Lösung gewesen, aber nun müsse man mit der Situation leben.
Der Planer wird nun die Entwürfe entsprechend überarbeiten und sie in einer der nächsten Sitzungen des Stadtrates erneut vorstellen. Eine weitere Prümer Straße, die ausgebaut werden soll, ist die Oberbergstraße in Richtung Kurpark. Aber weil das eine Kreisstraße ist, ist der Eifelkreis Bitburg-Prüm dafür zuständig und entscheidet folglich auch über den Ausbauzeitpunkt. Derzeit ist die Oberbergstraße noch nicht im Ausbauplan enthalten. Von daher geht Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy davon aus, dass "nicht vor 2013" an dieser Straße etwas getan wird. ch

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