Kommunalpolitik Quereinstieg zum Dorfchef: Martin Jutz wird Bürgermeister

Metterich · Mettericher wählen Architekt Martin Jutz zum Ortsbürgermeister. Der hatte mit Kommunalpolitik bislang noch nicht viel zu tun.

 Martin Jutz in seinem Arbeitsumfeld.

Martin Jutz in seinem Arbeitsumfeld.

Foto: TV/Dagmar Dettmer

Dass Martin Jutz einmal Bürgermeister werden würde, hätte er selbst nicht gedacht. „Ich war überrascht, wie schnell das dann gehen kann“, sagt der Architekt. Vor einigen Wochen erst war der Gemeinderat an den 59-Jährigen herangetreten. Und am vergangenen Mittwoch wurde Jutz dann schon zum Dorfchef von Metterich im Bitburger Land gewählt.

Dabei hatte der Eifeler zuvor mit Kommunalpolitik nur wenig zu tun. Weder hatte er ein Amt inne, noch saß er im Gemeinderat. „Und parteipolitisches Geplänkel“, sagt der Mettericher, liege ihm eigentlich nicht.

Gut, dass dies in seinem Dorf aber auch noch nie eine Rolle gespielt habe. „In unserem Gemeinderat“, sagt er: „Sind alle sehr offen und aufgeschlossen.“ Da ginge es nicht um Listen, Posten, Parteien, sondern um die Sache, sprich: ums Dorf. Und daher habe er sich auch, nach längerer Überlegung, überzeugen lassen, den 600-Einwohner-Ort als Bürgermeister „zu unterstützen“.

Es ist also sozusagen ein Quereinstieg, den Jutz in Metterich hinlegt. Das heißt aber nicht, dass der 59-Jährige keine Erfahrungen mit dem politischen Betrieb hätte.

Als Architekt beim Bitburger Büro Weber und Partner habe er häufiger mit Behörden und Würdenträgern zu tun. Etwa auch im Rahmen der Bauarbeiten für die neue Riesenkita auf dem Kasernengelände in Bitburg. Diese Erfahrungen, sagt Jutz, könnten im Amt hilfreich sein.

Die Wahl von Jutz beendet eine monatelange Vakanz an der Dorfspitze. Nach dem Rücktritt des ehemaligen Ortsbürgermeisters hatte der Erste Beigeordnete Peter Streit die Geschicke der Gemeinde gelenkt. Nun ist Jutz am Brett und muss, wie er sagt, erstmal ins Amt hineinfinden, bevor er ein konkretes Programm für die nächsten Jahre aufstellt.

Was dem 59-Jährigen aber jetzt schon wichtig ist, ist, dass der Ort sich „moderat entwickelt“, wie er sagt. Er wolle keinen Zuzug und Neubaugebiete um jeden Preis. Es reiche, wenn der Ort langsam größer werde. Erstmal will er daher ausloten, wo noch Baulücken und Leerstände im Dorf sind. Und auf die Eigentümer zugehen, um sie zu schließen.

Zudem beschäftigt Jutz die Situation der Senioren im Ort, denen er es weiterhin ermöglichen will, gut in der Kommune zu leben. Dazu gehört es sicher auch, ihnen Infrastruktur vor der Haustür zu bieten: etwa die Gemeindehalle und den Dorfladen. „Diese Einrichtungen müssen wir weiter am Laufen halten“, sagt Jutz.

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