Stadtentwicklung Prümer Hahnplatzumbau nominiert für Landschaftsarchitektur-Preis

Prüm · Erste Runde geschafft: Die Neugestaltung des Prümer Zentrums steht auf der Liste für den Deutschen Landschafts-Architekturpreis. Im April fällt die Entscheidung.

Weite Räume: der neue Prümer Hahnplatz.

Weite Räume: der neue Prümer Hahnplatz.

Foto: Fritz-Peter Linden

Frohe Kunde vom Büro Planorama in Berlin: Der Hahnplatz, von Hauptgeschäftsführer Maik Böhmer im Auftrag der Stadt neu entworfen, ist unter den 35 Nominierten für den Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis.

Das Prümer Projekt, 2019 nach drei Umbaujahren abgeschlossen, sei von der Jury aus 119 Einreichungen unter die Finalisten gewählt worden, teilt Katrin Paczulla mit, die bei Planorama die Öffentlichkeitsarbeit leitet.

Neben dem ersten Preis werden in neun Kategorien weitere Auszeichnungen verliehen. Die Entscheidung über die Vergabe fällt die neunköpfige Jury auf ihrer Sitzung am Freitag, 23. April. Der Preis wird verliehen vom Bund Deutscher Landschaftsarchitekten, ebenfalls mit Sitz in Berlin.

„Wenn wir der Ort sind, in dem sich so ein preisgekrönter Platz befindet, würde mich das sehr freuen“, sagt Stadtbürgermeister Johannes Reuschen, nachdem er von der Nachricht erfuhr. „Es freut mich menschlich aber auch für Maik Böhmer.“ Die Zusammenarbeit, begonnen noch unter Reuschens Vorgängerin Mathilde Weinandy, sei immer „menschlich angenehm und fachlich auf hohem Niveau“ gewesen.

Kein Wunder, dass auch der Planer happy ist: Er habe sich „riesig über die Nachricht zur Nominierung des Hahnplatzes gefreut“, sagt Maik Böhmer. Jetzt sei er „sehr gespannt auf das Finale“. Falls dort dann noch mer zu holen wäre, würde er sich zudem „sehr für die Stadt Prüm und ihren Mut freuen. Und auch für unser Büro wäre eine weitere Auszeichnung grandios, nachdem vor einigen Jahren bereits der Rheinboulevard in Köln mit dem Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis ausgezeichnet wurde.“

Das Büro Planorama hatte den Zuschlag für das mehr als 3,5 Millionen Euro teure Vorhaben nach einem Architektenwettbewerb der Stadt erhalten. Damals stimmten der gesamte Rat und die eingespannten Experten einstimmig für den Böhmer-Entwurf.

Und die Ratsvertreter hielten auch zusammen, als es schwieriger wurde: Denn im Anschluss wurde dann doch viel diskutiert – nicht zuletzt über die Frage, ob nach dem Umbau noch ausreichend Parkflächen im Zentrum übrig bleiben würden. Nach einigen Justierungen aber war das dann der Fall.

Der Umbau begann, nach einigen Verzögerungen, dann im Jahr 2016 und zog sich bis 2019. Bei den Arbeiten wurde das komplette Stadtzentrum auf links gedreht. Außerdem fanden die Bauleute der Firma Schnorpfeil etliche Hinterlassenschaften im Boden, darunter auch die Grundmauern einer jahrhundertealten, früheren Kirche – was dazu führte, dass monatelang auch die Archäologen aus Trier in der Stadt nach weiteren historischen Resten buddelten.

Seit der Platz fertig und möbliert ist, wurde zuerst geschimpft („zu viel Grau, zu wenig Grün“), inzwischen aber stellt sich heraus: Die neue, offenere und klarer strukturierte Fläche wird von viel mehr Menschen bevölkert, als das vor dem Umbau der Fall war. Nicht zuletzt auch beim inzwischen etablierten Frischemarkt, der seit der Premiere im vorigen Jahr alle zwei Wochen dort aufgebaut ist. Und ein bisschen mehr Platz wissen viele gerade in pandemischen Zeiten zusätzlich zu schätzen.

 Die alten Kirchenmauern verschwinden wieder. Bild von 2018.

Die alten Kirchenmauern verschwinden wieder. Bild von 2018.

Foto: Fritz-Peter Linden

Mehr zum Preis, dem Prümer Projekt und den anderen Anwärtern findet man hier: www.deutscher-landschaftsarchitektur-preis.de/nominierungen

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