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Der Schulentwicklungsplan im Eifelkreis ist gescheitert! Die Realität hat den Plan überholt. Dabei war er im Vergleich zu Nachbarkreisen noch recht ambitioniert. Er wollte zumindest etwas gestalten und nicht nur alles erhalten. Nun zeigt sich, dass am Ende nicht Pläne oder der Wunsch von Kommunalpolitikern zum Überleben von Bildungsstandorten führt, sondern die Zahl der Kinder und die Entscheidung der Eltern für eine oder gegen eine Schule.

Lokalpatrioten und Lehrer von Schulen, denen Experten keine Überlebenschance geben, neigen angesichts dieser Machtlosigkeit dazu, die Überbringer der Nachricht für deren Inhalt verantwortlich zu machen. Das geht manchmal so weit, dass sogar Reportern, die über die Pläne berichten, vorgeworfen wird, sie seien die Totengräber einer Schule. Das ist natürlich Unsinn.
Noch größerer Unsinn ist der in vielen Kommunen praktizierte Verzicht auf Gestaltung der zukünftigen Schullandschaft. Angesichts knapper Kassen und des demografischen Wandels ist das Motto "Viel hilft viel" keine gute Leitlinie.

Das ist einfach feige: Denn Gestaltung muss natürlich auch Schließungen umfassen und benennen, was Proteste nach sich zieht. Wer aber niemandem zu nahe treten will, kann nur zusehen, wie die Schülerzahl an vielen Stellen immer weiter schrumpft, bis irgendwann eine Schließung unvermeidlich wird. Fast gewinnt man manchmal den Eindruck, dass sich Politiker freuen, wenn die ADD einen Schlussstrich zieht. Denn dann kann man leicht mit dem Finger gen Trier zeigen und behaupten, man habe ja alles Menschenmögliche getan. Was aber in vielen Fällen passiert, ist, dass in zu viele - auch aussichtslose - Standorte Geld investiert wird, mit dem man eine mutig dezimierte Zahl von überlebensfähigen Schulen auf ein vorbildlich hohes Niveau bringen könnte. Das ist mit der Gießkanne auf einem viel zu weiten Feld nicht zu erreichen.

Viele Wähler sind aber gerade bei Kommunalwahlen Lokalpatrioten, die auch sinnvolle Einschnitte bei Einrichtungen vor ihrer Haustür nicht belohnen, sondern bestrafen. Deshalb wird wohl mindestens bis Mai - dann werden Gemeinderäte und Kreistage gewählt - weitergewurstelt. Zum Nachteil des Bildungsniveaus. Denn dieses hängt nicht von der Zahl der Standorte oder von der Strecke ab, die ein Schüler zur Schule zurücklegt, sondern viel mehr von Substanz und Ausstattung der Schule

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