Arzfeld denkt über Rückkehr in den Naturpark Südeifel nach

Arzfeld · Ein Austritt mit Nachspiel: Erst im vergangenen Jahr hat die Gemeinde Arzfeld ihre Mitgliedschaft im Naturpark Südeifel gekündigt - um Kosten zu sparen. Doch nun, bei den Gesprächen über den Haushaltsplan für 2013, hätten einige Ratsmitglieder gerne ihre Entscheidung von damals wieder rückgängig gemacht.

 Ernst Hitzges engagiert sich seit 40 Jahren für Arzfeld. Foto: privat

Ernst Hitzges engagiert sich seit 40 Jahren für Arzfeld. Foto: privat

Arzfeld. "Ich hätte damals meine Hand nicht gehoben, wenn ich das gewusst hätte", sagt CDU-Ratsmitglied Klaus Hostert. "Das" ist die Tatsache, dass der Naturpark eben im vergangenen Jahr rund 8600 Euro in einen neuen Wanderparkplatz in der Gemeinde investiert hat. Entsprechend groß war die Verwunderung beim Verein Naturpark Südeifel über den Austritt der Arzfelder. Andreas Kruppert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld, berichtet von einem unruhigen Tag auf der Verwaltung. "Ich hatte das damals nicht mehr präsent", räumt Ortsbürgermeister Alfons Kockelmann ein. Deshalb habe er in der Diskussion über die Mitgliedschaft im Verein auch nicht auf die Unterstützung für den Wanderparkplatz hingewiesen.
Daher plädierte nun vor allem die CDU-Fraktion im Gemeinderat, die Entscheidung von damals zu revidieren. Auch Andreas Kruppert hält die Mitgliedschaft im Naturpark für sinnvoll. Denn gerade werde auch ein lokales Wanderwegekonzept umgesetzt, das auch Arzfeld zugutekomme. "Ich denke, wir sollten den Fehler korrigieren", sagt auch Silvia Pick-Burbach. Denn man wolle ja auch vom Tourismus im Naturpark profitieren.
Aufseiten der SPD-Fraktion ist man deutlich zurückhaltender, was einen erneuten Beitritt zu dem Verein angeht. Man habe sich ja damals die Entscheidung nicht leichtgemacht, sagt Rainer Hoffmann. Schließlich verständigte sich der Rat auf einen Vorschlag von Wolfgang Weiland, der anregt, dass der Verein Naturpark Südeifel die Gelegenheit bekommt, sich und seine Arbeit im Rat vorzustellen. Anschließend wurde der Haushaltsplan für 2013 einstimmig akzeptiert. Er sieht bei Einnahmen in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro Ausgaben von 1,5 Millionen Euro vor, was einen Fehlbetrag von rund 100 000 Euro ergibt.
Allerdings besteht die Hoffnung, dass sich das Haushaltsjahr besser entwickelt. Denn auch für 2012 war man von einem Defizit ausgegangen, im nun festgestellten Nachtragshaushalt aber kann ein Überschuss von rund 17 000 Euro ausgewiesen werden, berichtet Kockelmann. "Das hatten wir auch schon lange nicht mehr." ch
Extra

Seit 40 Jahren engagiert sich Ernst Hitzges für die Gemeinde Arzfeld. Dafür wurde er von Ortsbürgermeister Alfons Kockelmann und VG-Bürgermeister Andreas Kruppert mit einer Ehrenurkunde des Gemeinde- und Städtebunds Rheinland-Pfalz geehrt. 1972 wurde er erstmals in den Gemeinderat gewählt, von 1989 bis 2004 lenkte er als Ortsbürgermeister die Geschicke der Gemeinde. In seiner Zeit wurde unter anderem das heutige Dorfgemeinschaftshaus errichtet. Zudem engagierte er sich in vielen weiteren Ehrenämtern für die Gemeinde und Verbandsgemeinde. "Sie sind eine Institution in der Gemeinde", lobte ihn Kruppert. ch

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