Ein paar große Investitionen und ein kleines archäologisches Rätsel Arzfeld: Der Rat der Verbandsgemeinde setzt einige Vorhaben in die Spur

Arzfeld · Echte Arbeitssitzung zum Jahresende: Der Rat der Verbandsgemeinde Arzfeld bringt einige Vorhaben in die Spur, von Kanalbau über Solarenergie bis Schulsanierung.

 An der Grundschule Daleiden ist die Sanierung vorangegangen. Aber: die Fenster müssen erneuert werden.

An der Grundschule Daleiden ist die Sanierung vorangegangen. Aber: die Fenster müssen erneuert werden.

Foto: Fritz-Peter Linden

Flott und lobenswert laberfrei: Der Rat der Verbandsgemeinde Arzfeld hat in seiner letzen Sitzung des Jahres zügig einige Vorhaben an den Start gebracht.

Trotzdem bittet Bürgermeister Andreas Kruppert (CDU) zu Beginn um einen Moment der Stille und des Gedenkens – für die fünf Menschen, die vorige Woche bei der Amokfahrt in Trier „sinnlos ihr Leben verloren haben“ und für die anderen, die in den Krankenhäusern noch um ums Weiterleben kämpfen.

Dann geht es in die Tagesordnung. Und um die, wie überall derzeit, Photovoltaik: In der Ortsgemeinde Lauperath soll auf neun Hektar Fläche der „Solarpark Berscheiderhof“ entstehen. Daniel Müller vom betreuenden Trierer Büro BGHplan referiert, was nach der Offenlegung der Pläne an Kommentaren von den diversen Einrichtungen eingegangen ist. Fazit: nicht viel.

Die meisten haben weder Anmerkungen noch Bedenken gegen das Vorhaben, allerdings fand man bei Voruntersuchungen auf dem vorgesehenen Gelände noch eine kleinere „archäologische Verdachtsfläche“, auf die, so wünscht die Generaldirektion Kulturelles Erbe, zu achten sei. Was könnte da schlummern? Ein sogenannter Grubenbefund, der auf eine frühere Grab- oder Opferstelle hindeuten kann. Die Fläche soll bei der Bebauung ausgespart werden. Sind aber auch nur vier Quadratmeter.

Und die Landwirtschaftskammer gebe zu Bedenken, sagt Müller, dass „natürliche landwirtschaftliche Nutzungsflächen der Planung zum Opfer fallen“. Dennoch lautet die Empfehlung, wie vorgesehen mit dem Projekt fortzufahren. Und so beschließt es auch der Rat, einstimmig, wie alles an diesem Abend.

Falls es so etwas wie „besonders einstimmig gibt“, dann gilt das für Alfred Pick aus Lierfeld, Schiedsmann der VG und zugleich zweiter Beigeordneter für die SPD. Seine Amtszeit ist vorüber, weil man aber mit Picks vermittelnder Tätigkeit „mehr als zufrieden“ sei, sagt Kruppert, „würden wir uns freuen, wenn er das für weitere fünf Jahre macht“. Macht er, alle sind dafür und spenden ihrem alten und neuen Schiedsmann Applaus.

Einstimmig beschlossen, so lautet auch das Ergebnis beim Jahresabschluss der Verbandsgemeindewerke, die sogar, entgegen der Kalkulation, mit einem kleinen Überschuss aus dem Jahr gehen: 1200 Euro.

Mehr Geld kosten die anstehenden Bau- und Sanierungsvorhaben. Der Rat muss in zwei von drei Fällen über die Auftragsvergabe entscheiden: In Arzfeld läuft die Erschließung des Neubaugebiets „Zum Eichelsberg“. Den Kanalbau, für 1,3 Millionen Euro, soll die Bitburger Firma Wadle übernehmen.

In Waxweiler soll im Gebiet „auf Staudigt“ der Entlastungskanal erneuert werden. Rund 30 000 Euro soll das kosten, den Auftrag erhält die Firma Bastgen aus Niederstadtfeld. Und drittens geht es um die Erschließung des zweiten Abschnitts im Lünebacher Neubaugebiet „Bornwiese“. Dieser Auftrag ist noch nicht vergeben, der Rat ermächtigt aber Werkleiter Herbert Gierenz, dem Mindestbieter den Zuschlag zu erteilen.

Noch ein dicker Kostenposten: Die Grundschule Daleiden, 1973 gebaut. Die verzeichne großen Zuspruch, „da haben wir stabile, wachsende (Schüler-) Zahlen“, sagt Kruppert, sie ist auch in den vergangenen Jahren bereits kräftig saniert worden (der TV berichtete). Allerdings sind die Fenster ebenfalls alt und „eine energetische Katastrophe. Das Problem ist nur: Es handelt sich um sehr viele Fenster.“

Kostenschätzung: 320 000 Euro. Muss aber sein, wird in den Haushalt eingestellt. Da sind die 6000 Euro für eine verstärkte Jugendarbeit fast ein Klacks. Aber eben auch: notwendig.

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