Arzfeld stellt sich dem Wettbewerb

Zum ersten Mal nach rund 20 Jahren will die Ortsgemeinde Arzfeld beim Dorfwettbewerb mitmachen. Den Haushalt 2008 beschloss der Rat einstimmig mit einem Defizit von 454 000 Euro.

 Das Neubaugebiet „Hinter Zwanken“ hat sich schnell mit Häusern gefüllt. Deshalb will die Gemeinde nachlegen und weitere Flächen erschließen. TV-Foto: Marcus Hormes

Das Neubaugebiet „Hinter Zwanken“ hat sich schnell mit Häusern gefüllt. Deshalb will die Gemeinde nachlegen und weitere Flächen erschließen. TV-Foto: Marcus Hormes

Arzfeld. "Unser Dorf hat Zukunft": Davon sind auch die Arzfelder überzeugt, allen voran Ortsbürgermeister Alfons Kockelmann (CDU). "Der Wettbewerb bietet die Gelegenheit für viele Bürger, sich einzubringen. Das hebt das Gemeinschaftsgefühl", warb Kockelmann im Gemeinderat für die Idee.Bürgermeister Patrick Schnieder (CDU) stimmte zu, nannte aber eine Bedingung: "Es bringt Gemeinden weiter, wenn sie es mit vollem Engagement anpacken." Unabhängig vom Gewinnen fördere die Teilnahme den Zusammenhalt. Bürger und Vereine könnten in Gestaltung und Entwicklung des Dorfs eingebunden werden."Wir sollten die Chance wahrnehmen. Wir reden schon einige Jahre davon", sagte CDU-Fraktionssprecher Klaus Hostert. "Allerdings brauchen wir 200 bis 300 Aktive, die dahinter stehen." Ernst Hitzges (SPD) regte eine Bürgerversammlung an, um die Menschen direkt anzusprechen. Hans Heyen fragte, ob auch die Ortsteile einbezogen werden sollten. "Das müssen wir noch besprechen", erwiderte Kockelmann. "Der Schwerpunkt wird sicher im Kernort liegen."Schließlich sprach sich der Rat einstimmig dafür aus, kurzfristig Vereinsvertreter einzuladen und die Bereitschaft zum Mitmachen zu erfragen. Zur Information dient dabei auch der Bewertungskatalog, der für die Besuche der Jury gilt.Wenig erfreulich fiel erwartungsgemäß der Haushaltsplan aus. "Wir können sparen, so viel wir wollen. Wir haben keine Chance, den Haushalt auch nur annähernd auszugleichen", stellte Kockelmann fest.Als Bauplatz sehr attraktiv

Im Verwaltungshaushalt stehen Einnahmen von 1,05 Millionen Euro Ausgaben von 1,5 Millionen Euro gegenüber. Enthalten ist darin ein Altfehlbetrag von 253 000 Euro. Der Vermögenshaushalt umfasst 76 000 Euro. Neben der Tilgung von Krediten ist darin ein erster Teilbetrag für den Ausbau der Hauptstraße enthalten.Im Investitionsprogramm stehen zudem einige Posten, die sich noch nicht im Haushalt niedergeschlagen haben. Dabei geht es vor allem um die bauliche Entwicklung. "Arzfeld ist als Bauplatz sehr attraktiv. Es gibt kaum noch Baustellen zur Vermarktung", stellte Schnieder fest. Vor diesem Hintergrund hatte der Rat Kauf und Erschließung von Flächen "Auf der obersten Geigt" beschlossen (der TV berichtete).Unverändert bleiben 2008 die Hebesätze für die Grundsteuern und die Gewerbesteuer sowie die Hundesteuer. Meinung Viel zu bieten und zu beweisen Wer an einem Wettbewerb teilnimmt, kann gewinnen oder verlieren. Wobei Verlieren nur dann blamabel ist, wenn der Teilnehmer nicht sein Bestes gegeben und gekämpft hat. Der Dorfwettbewerb auf Kreisebene benennt bewusst nur die besten drei Gemeinden. Die anderen Teilnehmer stehen nach außen auf einer Stufe. Insofern birgt das Arzfelder Vorhaben mehr Chancen als Risiken. Dennoch tut der Gemeinderat gut daran, vor einer offiziellen Anmeldung die Bereitschaft zum Mitmachen bei Vereinen und Bürgern zu erkunden. Die Präsentation ist nämlich alles andere als ein Selbstläufer. Arzfeld hat als relativ große Gemeinde viel zu bieten und deshalb der Jury auch umso mehr zu beweisen. m.hormes@volksfreund.de

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