Asbest, fehlende Informationen und jede Menge Baulärm

Ärger um die Grundschule Speicher: Bei einer Info-Veranstaltung zu den laufenden Umbauarbeiten wurde deutlich, dass der im Dezember gefundene Asbest nur eines der Probleme ist. Eltern und Lehrer beklagten, zu spät darüber informiert worden zu sein. Zudem störe der Baulärm den Unterricht.

Speicher. Neue Fenster, eine neue Dämmung und ein besserer Brandschutz: Die Grundschule Speicher wird derzeit für rund 1,5 Millionen Euro saniert. Im Dezember wurde an der Außenfassade Asbest gefunden (der TV berichtete). "Die Faserkonzentration ist relativ gering", erklärt Uwe Kollmann von der regionalen Gewerbeaufsicht bei einer Info-Veranstaltung im Speicherer Rathaus. Eine Gefährdung der Kinder gebe es nicht, da sich der Asbest im Außenbereich befinde. Er soll fachgerecht entsorgt werden, wenn die Kinder in Ferien sind.

"Wegen des Asbests mache ich mir keine Sorgen. Das wird schon sachgemäß entsorgt", sagte Eric Mathey, Vater eines Schülers. Wie auch der Schulelternsprecher Rudolf Mayer kritisiert er, dass die Verbandsgemeindeverwaltung erst Monate später über den Asbestfund informierte. Mayer hatte sich im Vorfeld zudem darüber geärgert, dass in der Einladung zum Infoabend von Asbest gar keine Rede war. Es stand lediglich darin, dass über die Baufortschritte informiert werde. Der regionale Elternsprecher Reiner Schladweiler fordert nun eine schriftliche Erklärung, wann der Schulelternbeirat zum Thema Asbest informiert wurde.

Auch wurde während des Infoabends deutlich, dass Asbest nicht das einzige Problem ist. "Ich komme jeden Tag in die Schule und weiß nicht, was mich erwartet. Jeder Klassenraum ist eine Baustelle", beklagt die Lehrerin Andrea Antony. Sie habe die Klassen selbst putzen müssen, weil nichts zum Schutz abgedeckt sei. Ein weiteres Problem sei der Lärm: Während des Unterrichts werde gebohrt oder Radio gehört. Monatelang habe man auf fehlende Türen der Klassenzimmer gewartet. "Hört man andere Klassen reden, kann man sich nicht auf den Unterricht konzentrieren", sagte Antony. Die VG-Verwaltung und die Bauleitung hatten nach eigener Auskunft von diesen Problemen bisher keine Kenntnis. In Zukunft soll daher ein "Kümmerer" den Austausch von Informationen verbessern. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich noch bis zu den Sommerferien dauern. beba

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