Fastenzeit Der Aschermittwoch: Ende und Anfang zugleich

Bitburg-Prüm · Der Karneval ist vorbei. Jetzt beginnt die Fastenzeit. 40 Tage lang verzichten Christen nun auf die unterschiedlichsten Dinge. Warum eigentlich?

 Das Aschenkreuz erinnert an die Vergänglichkeit des Lebens und wird am Aschermittwoch verteilt.

Das Aschenkreuz erinnert an die Vergänglichkeit des Lebens und wird am Aschermittwoch verteilt.

Foto: bettina bartzen (beba)

Für die Narren ist am Aschermittwoch alles vorbei. Einige sehen darin aber auch einen neuen Anfang. Denn „Karneval ist das letzte Aufbäumen vor der Fastenzeit“, erklärt Klaus Bender, Dechant des Dekanats Bitburg. Offiziell beginnt heute die 40-tägige Fastenzeit im Christentum.

Das Intervall von 40 Tagen soll an die Zeit erinnern, die Jesus nach seiner Taufe in der Wüste verbrachte. Außerdem, so glauben es die Christen, er mittwochs von Judas verraten und freitags gekreuzigt. Nimmt man die Sonntage raus, sind es bis zum Gründonnerstag, 9. April, noch 40 Tage. Klaus Bender erklärt: „Jeder Sonntag ist wie ein kleines Osterfest bei dem wir die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus feiern.“

Ein freudiger Anlass wie dieser passe mit dem doch ernsten Motiv des Fastens nicht überein. Denn Fasten bestehe aus Verzicht. Traditionell verzichten Christen von Aschermittwoch, nachdem sie das traditionelle Aschenkreuz als Erinnerung an die Vergänglichkeit des Lebens erhalten haben, bis einschließlich Gründonnerstag auf Fleisch und essen weniger, „um sich auf besondere Ereignisse vorzubereiten und diese bewusster zu erleben“.

Neuerdings seien aber auch andere Formen des Verzichts in Mode. Beispielsweise werde viel auf Genussmittel verzichtet, zum Beispiel auf Tabakwaren, Alkohol und Süßigkeiten, sagt Klaus Bender. Relativ neu ist das Autofasten, bei dem Menschen ihre Fahrzeuge bewusst stehen lassen und auf öffentliche Verkehrsmittel setzen. „In der Eifel ist das aber leider sehr schwierig“, sagt Bender. Eines steht fest: Viele Menschen fasten. „Ob das bei allen auch religiös motiviert ist, ist natürlich zweifelhaft. Aber es ist schön, dass viele die Nützlichkeit dahinter erkennen“, sagt Dechant Bender.

Neben dem Fasten gebe es allerdings noch zwei weitere Säulen in der Fastenzeit. So sollen die Christen Almosen geben, also armen Menschen helfen, innere Einkehr halten und beten.

Doch nicht nur das Ende, sondern auch der Beginn von Karneval habe mit der Fastenzeit zu tun, erklärt Klaus Bender. Zwar nicht mit der vor Ostern, sondern mit der vor Weihnachten. Diese Fastenzeit  werde aber nur noch sehr selten begangen. Was der Karneval für Ostern ist, ist der Martinstag, der närrische elfte Elfte, für Weihnachten. Traditionell wird auch am Karfreitag und -samstag gefastet. Diese gehören allerdings nicht in die eigentliche Fastenzeit, sondern zum nahtlos angrenzenden Osterfasten, dass am Ostersonntag mit dem Osternachtsfest gebrochen wird.

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