Auch Kyllburgs CDU will mit Speicher verhandeln

Kyllburg · Nicht nur Speichers CDU-Bürgermeister wünscht sich Fusionsverhandlungen mit der Verbandsgemeinde (VG) Kyllburg. Auch die Kyllburger CDU fordert sie. Heute Abend stimmt der Kyllburger VG-Rat darüber ab, ob parallel zu den Gesprächen mit Bitburg-Land auch mit Speicher über eine Fusion gesprochen wird.

Kyllburg. Reiner Zufall oder ein abgesprochenes Vorgehen? Einen Tag, nachdem die Kyllburger Verwaltung Post von Speichers CDU-Bürgermeister Rudolf Becker bekommen hatte, in der dieser um Aufnahme von Fusionsgesprächen bat, erreichte die VG ein weiterer Brief zur Kommunalreform. Diesmal von der CDU-Fraktion im Kyllburger VG-Rat.
Kommunal Reform


In dem Schreiben beantragt die CDU die Abstimmung über die Aufnahme von Fusionsgesprächen mit der VG Speicher in der nächsten Sitzung.
Mitverfasst wurde der Antrag von einem, der zwar nicht im VG-Rat sitzt, aber die Sitzungen bald leiten wird: Rainer Wirtz, ab Mai neuer Bürgermeister. "Ich fühle mich den Kyllburger Bürgern und Ortsgemeinden verpflichtet”, sagt Wirtz, "deswegen muss ich prüfen, welche Optionen wir bei der Kommunalreform haben und welche für uns die günstigste ist."
Offizielle Fusionsverhandlungen werden derzeit allerdings nur mit Bitburg-Land geführt - so hatte es der VG-Rat Ende 2011 gegen die Stimmen der CDU beschlossen (der TV berichtete). Dabei stützte sich der Rat mehrheitlich auf das Ergebnis einer Bürgerbefragung (siehe Extra). Doch aus Wirtz\' Sicht war diese "wenig differenziert": "Wir müssen den Leuten genau sagen, welche Vor- und Nachteile die einzelnen Fusionspartner haben." So gebe es in einem Verbund mit Speicher größere Chancen, zumindest einige Fachabteilungen am Verwaltungsstandort Kyllburg zu erhalten und damit die Gemeinden besser zu betreuen. Zudem profitiere Kyllburg von der finanziellen Stärke Speichers: Die Speicherer Orte müssten nur 34 Prozent Umlage an die VG zahlen - in Kyllburg seien es 46 Prozent; der Abwasserpreis liege bei 2,20 statt wie in Kyllburg bei 3,30 Euro, und Kyllburgs Pro-Kopf-Verschuldung sei doppelt so hoch wie in Speicher. "Ich sage nicht, dass wir mit Bitburg-Land nicht gut zusammenarbeiten könnten", betont Wirtz, "aber wir sollten ergebnisoffene Gespräche mit beiden führen, um das Bestmögliche für Kyllburg zu erreichen."
Ein Vorschlag, dem sich auf TV-Nachfrage offenbar auch die anderen im Verbandsgemeinderat vertretenen Fraktionen nicht verschließen: SPD, FWG, Grüne und FDP signalisieren, dass grundsätzlich nichts gegen die Aufnahme von parallelen Fusionsgesprächen mit Speicher einzuwenden sei.
Und so ist es wahrscheinlich, dass der VG-Rat ebendies in seiner Sitzung heute Abend beschließt.

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