"Auf Augenhöhe"

TRIER/BITBURG/PRÜM. (mr/fcg/hw) Bis zur Sommerpause soll die geplante Fusion der Sparkasse Trier und der Kreissparkasse Bitburg-Prüm unter Dach und Fach sein. Ein aus jeweils fünf Vertretern aus Bitburg-Prüm, Trier und dem Kreis Trier-Saarburg bestehendes Gremium, dem außerdem die beiden Vorsitzenden der Verwaltungsräte und ihre Stellvertreter angehören, führt die Verhandlungen.

In den anstehenden Fusions-Gesprächen zügig voran kommen möchte Bitburg-Prüms Landrat Roger Graef (CDU). Er erneuerte am Freitag seine Devise, gleichwohl gründlich zu arbeiten, nachdem nun die Fakten auf dem Tisch lägen. Priorität besitze weiterhin, die Fläche weiter ordentlich zu bedienen, Arbeitsplätze zu sichern und krisensicher zu machen sowie für den Mittelstand da zu sein. Laut Roger Graef, der auch als Verwaltungsratsvorsitzender der Kreissparkasse Bitburg-Prüm fungiert, können beide Fusionspartner aus der Position der Stärke heraus agieren. Graef: "Die Kreissparkasse Bitburg-Prüm ist sehr gut aufgestellt und befindet sich deshalb mit der Sparkasse Trier auf Augenhöhe, auch wenn das Bilanzvolumen geringer ausfällt. " Triers Oberbürgermeister Helmut Schröer (CDU), stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Trier, sieht noch eine Reihe von Detailfragen, die zu klären sind, glaubt aber, dass eine Fusion von der Sache her eindeutig richtig ist. "Wir gehen die Verhandlungen absolut partnerschaftlich an", sagte Schröer. Auch die Risiken im Blick behalten

Der Landtagsabgeordnete Michael Billen (CDU) hat als stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender der Kreissparkasse Bitburg-Prüm auch die Risiken im Blick: "Es ist schon ein Unterschied, ob man eine kleine feine Sparkasse ist oder die größte im Land." Man werde nun in die Gespräche gehen und könne erst danach entscheiden, ob es wirklich eine Fusion gebe. Bitburgs Bürgermeister und Kreistagsmitglied Joachim Streit (FWG) forderte am Freitag erneut Bestandsgarantien für die Arbeitsplätze. Dies gelte auch für nachrückendes Personal. Zugleich erwartet er ein gerechtes Gewerbesteuer-Splitting. "Es wäre ein riesiger Ausfall, wenn die Gewerbesteuer nach Trier ginge." Neben einer paritätischen Besetzung des Kreditausschusses verlangt Joachim Streit zudem einen "selbstständigen Regionaldirektor Eifel", der nicht als "Erfüllungsgehilfe von Trier" zu fungieren habe. Obwohl sich Joachim Streit im Grunde für eine Fusion ausspricht, ist ihm das Gutachten des Sparkassen- und Giroverbands nicht ausgewogen genug. Vor einer endgültigen Entscheidung solle daher noch eine Bewertung einer unabhängigen Sachverständigengruppe eingeholt werden. Erste Termine sind bereits vereinbart

Für die Landtagsabgeordnete Monika Fink (SPD) ist es wichtig, besonders in der ersten Phase nach der Fusion die womöglich unterschiedlichen Unternehmensphilosophien sauber zu verknüpfen. Schließlich werde es Veränderungen geben, alles andere sei blauäugig. Fink: "Ich glaube aber, hier treffen sich zwei gute Partner zu guten Gesprächen." "Wir gehen die Sache optimistisch und offen an", sagte am Freitag Günther Schartz, Vorsitzender des Verwaltungsrats der Sparkasse Trier, auf TV-Anfrage. Die Verhandlungen sollen nach seinem Willen absolut fair ablaufen. Die beiden ersten Termine für Zusammenkünfte seien bereits vereinbart. Günther Schartz ist es ein besonderes Anliegen, sämtliche Fraktionen in der Stadt Trier und im Kreis Trier-Saarburg auf dem gleichen Informationsstand zu halten. Remigius Kühnen, Chef der Sparkasse Trier, und Ingolf Bermes, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Bitburg-Prüm, wollten sich zum aktuellen Zeitpunkt nicht in die - wenngleich positive - politische Diskussion einmischen. Darauf hatten sich die beiden Bankiers am Vormittag kurzerhand geeinigt. Bermes bat im TV-Gespräch um Verständnis dafür, dass man sich nun in erster Linie den Sachfragen zuwenden wolle. Der Eifelkreis Bitburg-Prüm schickt in das Fusions-Gremium folgende Mitglieder: Karl-Heinz Baumann (CDU), Monika Fink (SPD), Klaus Enders (FWG), Oswald Britz (FDP), Roswitha Biwer (Bündnis 90/Die Grünen). Hinzu kommen Landrat Roger Graef als Chef des Verwaltungsrats und als sein Stellvertreter in dieser Funktion Michael Billen.

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