Auf Bergs Spuren und auf der Suche

PRÜM. (ka) Wie kaum eine andere musizierende Vereinigung zählt das Kammerorchester der Stadt Prüm zu den kulturellen Glanzlichtern der Region. Unter der Leitung des jungen Dirigenten Markus Wolsifer widmen sich rund 20 hochkarätige Instrumentalisten anspruchsvoller Musik, von der Klassik bis zur Moderne.

 Ob in Dur oder Moll, bei den Proben des Kammerorchesters Prüm geht es stets munter zu munter zu. Vorne Dirigent Markus Wolsifer, rechts hinten Georg Schug. Foto: Elmar Kanz

Ob in Dur oder Moll, bei den Proben des Kammerorchesters Prüm geht es stets munter zu munter zu. Vorne Dirigent Markus Wolsifer, rechts hinten Georg Schug. Foto: Elmar Kanz

Der Erfolg des Orchesters ist der Lohn langjähriger kontinuierlicher Arbeit. 2006 soll ein besonders aktives Jahr werden. Zahlreiche Höhepunkte stehen auf dem Programm. Und weil in einem guten Orchester stets auch gute Musiker willkommen sind, will man nach solchen verstärkt Ausschau halten. In Deutschland begann die Ära der Kammerorchester im 17. Jahrhundert. Bei der Wortbildung hatte das italienische "Sonata di camera" Pate gestanden. Zunächst waren es überwiegend Adelige, die sich ein solches Ensemble leisten konnten. Das Kammerorchester der Stadt Prüm wurde 1959 gegründet. Nicht als Eigentum eines Adeligen und auch nicht der Stadt Prüm, sondern als ein auf den Namen "Kammerorchester der Stadt Prüm" eingetragener, gemeinnütziger Verein. Markus Wolsifer, hauptberuflich Musiklehrer am Prümer Regino-Gymnasium, berichtet: "Eine Handvoll Musikliebhaber, allen voran unser 1985 verstorbener erster musikalischer Leiter Engelbert Berg, hatte sich zusammen getan, um das Orchester aus der Taufe zu heben." Die Pflege und Förderung anspruchsvoller Musik, verbunden mit der Rückbesinnung auf traditionelle Werte, hatten sich die Gründungsväter auf ihre Fahnen geschrieben. Noch heute sprechen die Orchestermitglieder voller Hochachtung von Engelbert Berg und seinen Mitstreitern. "Ein mächtiges Häuflein waren sie", sagt Markus Wolsifer, scherzend und stolz zugleich. Grund genug jedenfalls für ihre Nachfolger und den amtierenden Vorsitzenden Georg Schug, konsequent auf den Spuren der Gründungsväter weiterzuwandeln. "Ihre hervorragende Vorarbeit ist für uns Verpflichtung und Ansporn zugleich. Kurs halten und fortführen, was sich als gut erwiesen hat", lautet Schugs Devise. So hielt es auch Christopher Meux, Nachfolger von Engelbert Berg und Vorgänger von Georg Schug. Auch Meux war Musiklehrer am Regino-Gymnasium. Gleich der nächste Auftritt verspricht vollendeten Musikgenuss. Am morgigen ersten Weihnachtsfeiertag wird beim Festhochamt um 10.30 Uhr in der Prümer St. Salvator Basilika Mozarts "Missa brevis", C-Dur, KV 259, erklingen. Es singt der Basilika-Chor. Bereits für den 21. Januar 2006 ist der nächste Höhepunkt angesagt: Die Teilnahme an einem Orchesterprojekt in der Karolingerhalle mit Musik von Beethoven bis Jurassic Park, gestaltet von 60 Musikern. Darunter Bläser und Streicher aus dem gesamten Kreis Bitburg-Prüm. Weiterhin ist ein Starnitz-Klarinettenkonzert und für Herbst 2006 die Aufführung von Josef Haydns Jagdsinfonie geplant. Doch bei aller Begeisterung und Schaffensfreude, das Kammerorchester der Stadt Prüm hat auch ein Problem. Dass angesichts derart geballter Aktivitäten und ehrgeiziger Vorhaben das Ensemble mit rund 20 Instrumentalisten nicht gerade überbesetzt ist, liegt auf der Hand. "Verstärkung tut Not", heißt deshalb die Parole. Interessierte Musiker und Musikerinnen sind willkommen. Alle, die schon einmal ein Instrument gespielt haben, sind eingeladen, dienstagabends um 20 Uhr bei den Proben im Regino-Gymnasium hineinzuschnuppern. "Wir freuen uns über jeden", betont Wolsifer. Info: Georg Schug, Telefon 06551/2338 oder 06551/2300, Markus Wolsifer, Telefon 06561-683180.

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