Auf dem Jakobsweg zurück ins Leben

Als bundesweiter Botschafter der Hilfsorganisation "Weißer Ring" hat Bert Simon auch Station in Bitburg und Daun gemacht. Nach schweren Schicksalsschlägen macht er Menschen Mut, nie aufzugeben.

 Dorothea Schlenkhoff (Beigeordnete der Stadt Bitburg), Herbert Theisen (Mitarbeiter Weißer Ring) und Bert Simon (von links) beim Empfang im Bitburger Hotel Eifelbräu. Foto: Weißer Ring

Dorothea Schlenkhoff (Beigeordnete der Stadt Bitburg), Herbert Theisen (Mitarbeiter Weißer Ring) und Bert Simon (von links) beim Empfang im Bitburger Hotel Eifelbräu. Foto: Weißer Ring

Bitburg/Daun. (red) Mehr als zwei Wochen lang war Bert Simon in Deutschland unterwegs, um gezielt auf die Opferhilfe des Weißen Rings aufmerksam zu machen. Er ist einer der führenden Langstreckenmarschierer der Welt. Mehr als 64 000 Kilometer hat er seit 1994 zu Fuß zurückgelegt. Derzeit befindet er sich auf einer 13 000 Kilometer langen Wanderung, die ihn 5300 Kilometer durch Indien und dann auf den Jakobsweg von Hannover nach Santiago de Compostela und zurück führen wird.Sein Geld verdient der 37-Jährige als Expeditionsfotograf. Seine Wanderungen können Interessierte im Internet mitverfolgen: Auf der Seite www.bertsimon.com berichtet er fast täglich von seinen Erlebnissen.2006 wurde Simon durch den Angriff einer bewaffneten Frau lebensgefährlich verletzt. Er verbrachte sechs Monate in Krankenhäusern und ist bis heute Patient geblieben. Anfang 2007 schlug das Schicksal erneut zu: Seine Verlobte Christine starb überraschend.Die Organisation Weißer Ring war seitdem in der schweren Zeit immer an seiner Seite. Karin von Schroeter, Mitarbeiterin des Weißen Rings, sorgte unter anderem dafür, dass Simons nach dem Überfall verwüstete Wohnung wieder hergerichtet wurde. Sie kümmerte sich um die Finanzierung von Therapien und um die Beantragung einer Rente nach dem Opferentschädigungsgesetz.Bei seinem Projekt "Auf dem Jakobsweg zurück ins Leben" pilgert Simon von der St.-Jakobus-Kirche in Hannover nach Santiago de Compostela. Bei Presseterminen berichtete er über seine bewegenden Erlebnisse und machte auf die Anliegen von Gewaltopfern aufmerksam."Die Mitgliedschaft im Weißen Ring drückt Solidarität mit den Opfern aus und kostet gerade einmal 2,50 Euro im Monat", sagte Simons. Das Angebot reicht von menschlichem Beistand und persönlicher Betreuung über Hilfestellung beim Umgang mit Behörden, Begleitung zu Gerichtsterminen bis hin zur Gewährung von Rechtsschutz und finanziellen Zuwendungen.Infos im Internet unter www.weisser-ring.de, Telefon 0511/9562524.

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