Auf dem Weg zur neuen Intensivstation

Prüm · Nur noch wenige Monate, dann soll die neue Intensivstation im Prümer Krankenhaus in Betrieb gehen. Derzeit werden Decken montiert und Wände tapeziert, auch die ersten Geräte sind schon eingetroffen. Zur Eröffnung hofft man auf einen Besuch der neuen Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Prüm. "Wir liegen absolut im Zeitplan", sagt Erich Heck, der technische Leiter des Prümer St.-Joseph-Krankenhauses. "Auch die Kosten sind genau im Rahmen." Verantwortlich dafür sei vor allem die gute Zusammenarbeit zwischen Architekt, Krankenhaus und den beteiligten Firmen. Seit dem vergangenen April wird das Gebäude erweitert, Land und Caritas-Trägergesellschaft West (CTW) investieren rund 3,1 Millionen Euro (der TV berichtete).
Dafür wird im Erdgeschoss eine neue Intensivstation mit acht Betten an den OP-Trakt angebaut, so dass die Patienten nicht mehr wie bisher mit dem Aufzug vom OP dorthin hochgefahren werden müssen. Apropos Aufzug: Teil der Erweiterung ist auch ein neuer Bettenaufzug, damit die bisherigen Lifte entlastet werden können.
Zweibett- und Einzelzimmer


Eine weitere Verbesserung: Bisher waren die chirurgische und die internistische Intensivstation getrennt, sie werden nun zusammengeführt. Das erleichtert dem Pflegepersonal die Arbeit, weil die Mitarbeiter besser den Überblick behalten. Ihr Bereich ist zentral in der neuen Intensivstation angesiedelt, von dort sehen sie alle Zimmer. Und auch der Austausch zwischen den Chirurgen und Internisten werde enger, wenn man eine gemeinsame Intensivstation habe, sagt der Chefarzt Kersten Krauter. Er könne gar nicht mehr verstehen, warum das damals anders gemacht worden sei.
Vorgesehen sind Zweibett- und Einzelzimmer. "So haben die Patienten auch mehr Ruhe", sagt Dr. Thomas Erb. Überdies ist der gesamte Bereich klimatisiert und mit einer Fußbodenheizung ausgestattet.
Mehr als zwei Jahre lange habe man geplant, berichtet Erich Heck. "Da sind dann auch viele unserer Erfahrungen aus der Praxis mit eingeflossen." Derzeit sind die Handwerker dabei, Decken zu montieren, Wände zu tapezieren und Fliesen zu verlegen. Die zahlreichen Kabel für die medizinischen Geräte und die Leitungen etwa für Sauerstoff schauen noch offen aus der Wand. Die ersten Desinfektionsgeräte sind bereits eingetroffen. Währenddessen läuft der Betrieb im Krankenhaus ganz normal weiter. Dabei hilft, dass die Arbeiten komplett im Anbau erfolgen. Erst kurz vor dem Ende kommt der Durchbruch zum OP-Trakt.
Schon in wenigen Monaten soll die Intensivstation in Betrieb gehen. Zur offiziellen Einweihung im Juli dieses Jahres wird auch die neue Ministerpräsidentin Malu Dreyer erwartet. "Ich gehe fest davon aus, dass sie kommen wird", sagt Heck. In einem folgenden zweiten Bauabschnitt soll dann die Endoskopie in die bisherige Intensivstation einziehen. Dabei können Untersuchungen des Körperinneren (Endoskopien) mit optischen Instrumenten vorgenommen werden.Extra

Das St.-Joseph-Krankenhaus in Prüm hat eine mehr als 130-jährige Geschichte. Die ersten Pläne stammen aus dem Jahr 1865. Zwei Jahre später kauft der Kirchenvorstand Wohnhaus und Bierbrauerei Schieffer in der Tiergartenstraße, der Umbau zum Kloster St. Joseph wird geplant. Die Prümerin Amalie Alff stiftet 1867 eine Erbschaft von 10 000 Talern zur Gründung eines katholischen Hospitals für Arme, Alte, Kranke und Waisenkinder, so dass das Krankenhaus 1869 eröffnet werden kann. 1944 schließlich wird das Krankenhaus bei einem Bombenangriff völlig zerstört. Erst 1953 wird der Neubau des Krankenhauses in der Tiergartenstraße fertig und beendet den medizinischen Notstand. 1984 wird das Krankenhaus am heutigen Standort auf dem Kalvarienberg eröffnet. Heute hat das Haus 150 Betten und beschäftigt rund 330 Mitarbeiter. red

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