Auf der Suche nach neuen Ideen

Was die touristische Infrastruktur angeht, ist man in der Eifel mittlerweile hervorragend ausgestattet: Wanderwege wie der prämierte Eifelsteig ziehen über Höhen und durch Täler, entlang der Flüsse verläuft ein fast lückenloses Radwegenetz. Doch damit ist der Erfolg noch lange nicht garantiert, denn auch das weitere Angebot muss stimmen, und da gibt es noch einiges zu verbessern.

 Radfahren und Wandern sind die Schwerpunkte, auf die die Eifel und auch das Islek setzen will. In den kommenden Jahren soll vor allem das satellitengeführte Wandern mit den kleinen GPS-Empfängern ausgebaut werden. Foto: Archiv/ADFC, Archiv/Peter Ittenbach

Radfahren und Wandern sind die Schwerpunkte, auf die die Eifel und auch das Islek setzen will. In den kommenden Jahren soll vor allem das satellitengeführte Wandern mit den kleinen GPS-Empfängern ausgebaut werden. Foto: Archiv/ADFC, Archiv/Peter Ittenbach

Arzfeld/Irrhausen. Wie sich der Tourismus in diesem Jahr entwickeln wird, dazu wagt bislang kaum jemand eine Prognose. Auch Klaus Schäfer von der Eifel Tourismus GmbH zeigt sich auf der Jahreshauptversammlung des Verkehrsvereins Islek in Irrhausen zurückhaltend. 2008 sei ein "Superjahr für den Tourismus" gewesen, die Zahl der Übernachtungen sei um rund drei Prozent gestiegen. Im nördlichen Rheinland-Pfalz habe es aber nur einen Zuwachs zwischen einem und eineinhalb Prozent gegeben, was aber auch damit zusammenhänge, dass es keine nennenswerte Steigerung der Bettenzahl gegeben habe. Doch die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung in diesem Jahr treffe auch die Urlaubsplanung vieler Menschen. Zwar gehöre der Urlaub nach wie vor zur Jahresplanung, so Schäfer, aber trotzdem wollten hier viele einsparen. Gerade bei den Kurz- und Wochenendurlauben werden Rückgänge erwartet. "Das wird uns am ehesten treffen", sagt Schäfer.

Schwerpunkt auf Wandern und Radfahren



Um sich in der Konkurrenz der Urlaubsziele zu behaupten, hat das Land Rheinland-Pfalz eine Tourismus-Strategie für die Zeit bis 2015 entwickelt. Die für die Eifel relevanten Schwerpunkte sind dabei Radwandern und der Wandertourismus. In beiden Bereichen will das Land in den nächsten sechs Jahren bundesweit führend werden. Außerdem will man prüfen, ob man zusätzlich auch den Schwerpunkt im Gesundheits- und Wellness-Tourismus ausbauen will.

Mit den neuen Wanderwegen Eifel- und Ardennensteig sowie dem mittlerweile fast lückenlosen Radwegenetz ist die Infrastruktur für die angestrebten Ziele in den vergangenen Jahren geschaffen worden. Doch jetzt, so Schäfer, gehe es vor allem darum, das Angebot rund um die Wander- und Radwege zu optimieren. "Es reicht nicht mehr aus, nur die Wege zu bewerben", sagt Schäfer. Gäste wollen Parkplätze an den Startpunkten haben und der Rücktransport müsse funktionieren. Außerdem müsse das Angebot in den Hotels auf die Bedürfnisse von Wanderern und Radfahrern abgestimmt sein, und nicht zuletzt muss auch die Verpflegung unterwegs stimmen. Doch gerade hier liegt noch einiges im Argen, wie von den Mitgliedern des Verkehrsvereins deutlich gemacht wird. Denn das Kneipensterben in den kleinen Orten habe dazu geführt, dass es kaum noch Einkehr-Möglichkeiten gebe.

"Dieses Problem ist da und lässt sich nicht wegdiskutieren", bestätigt Patrick Schnieder, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld und Erster Vorsitzender des Verkehrsvereins Islek. Es könne aber nicht von der VG allein gelöst werden. Vielmehr seien private Initiativen und Geschäftsideen gefordert.

Was auf jeden Fall im kommenden Jahr im Islek weiter vorangebracht werden soll, ist das Wandern mit dem Global Positioning System (GPS). Dabei bekommen die Gäste ein kleines Satellitennavigationsgerät in die Hand, in das bestimmte Routen eingespeichert sind, die die Wanderer dann abgehen können - ohne Angst, sich zu verlaufen. Besonders gut angenommen werden dabei die Schnitzeljagden für Kinder, bei denen an bestimmten Punkten kleine Aufgaben zu lösen sind. Am Schluss wartet dann eine kleine Belohnung auf die Gäste.

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