Auf der Suche nach Platz zum Bauen

BITBURG. Bekommt Matzen ein eigenes Baugebiet und wie sieht es aus? Dies ist eine der wenigen Fragen, die im Flächennutzungsplan der Stadt Bitburg noch geklärt werden müssen.

 In der Gemarkung "Auf Arxen" ist in Matzen ein Baugebiet geplant. Das ruft den Protest eines Landwirts hervor, der dadurch Erweiterungspläne seines Betriebs gefährdet sieht.Foto: Harald Jansen

In der Gemarkung "Auf Arxen" ist in Matzen ein Baugebiet geplant. Das ruft den Protest eines Landwirts hervor, der dadurch Erweiterungspläne seines Betriebs gefährdet sieht.Foto: Harald Jansen

Auch wenn sich die oft sich widersprechenden Interessen von Landschaftsplanung, Landwirtschaft, Gewerbe und Hausbauwilligen ansonsten im gesamten Bitburger Stadtgebiet unter einen Hut bringen lassen, so bereitet die Planung zukünftiger Flächennutzung in Matzen noch Probleme. Im derzeit entstehenden Flächennutzungsplan (FNP) ist im Grunde genommen nur noch strittig, ob Matzen ein Baugebiet erhält, wie dieses aussehen könnte und wie groß das Gewerbegebiet westlich von Matzen wird. Bei allen anderen im Rahmen der öffentlichen Auslegung vorgebrachten Anregungen ließen sich Kompromisse finden. Im Fall Matzen zeigt sich wieder einmal, dass sich die Interessen und Absichten von Landwirtschaft und Raumplanung stark unterscheiden können. Besonders die Landwirte im dörflich geprägten Stadtteil fürchten, ihres Landes und damit ihrer Lebensgrundlage "beraubt" zu werden. Ähnliche Befürchtungen gab es auch im Stadtteil Mötsch, wo drei Baugebiete (Auf Mohnental, Am Messenweg und am Messepfädchen) mit insgesamt rund 70 Hektar zwischen der Kernstadt und Mötsch entstehen sollten. Dagegen wehrten sich die Mötscher erfolgreich. Die Baugebiete wurden verkleinert und die Landwirte haben ihren Widerstand aufgegeben. Anders in Matzen. Hier opponieren die Landwirte dagegen, dass allein 250 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche an der B 51 zu einem Gewerbegebiet werden sollen. Diese Befürchtungen haben sie sowohl im Ortsbeirat, im Stadtrat und bei der Beteiligung der Privatpersonen am FNP deutlich gemacht. Trotz all dieser Einwände bleibt es jedoch dabei, dass das Areal nördlich der Pützhöhe - wenn auch im Umfang reduziert - weiter dafür vorgesehen ist, eines der größten Gewerbegebiete im ganzen Land zu werden. Bürgermeister Joachim Streit und die Mehrheit des Gremiums sind nämlich nach wie vor der Meinung, dass es ein großer Fehler wäre, auf die Ausweisung zu verzichten. Das könnte dazu führen, dass Ansiedlungswilligen in einigen Jahren keine geeigneten Flächen mehr anbieten zu können, argumentieren sie. Die Mehrheit im Stadtrat gab in ihrer jüngsten Sitzung außerdem zu bedenken, dass der Flächennutzungsplan nicht automatisch bedeutet, dass sich Gewerbe ansiedelt, wo heute grüne Wiesen sind. Erklärter Wille der Stadtoberen ist nach eigenem Bekunden, erst die vorhanden Flächen "Auf Merlick" oder auf dem Flugplatz zu nutzen, ehe ein Gewerbegebiet im Norden der Stadt Wirklichkeit werden könnte. Aber noch ein zweite Sorge treibt einige Matzener um. Es ist erklärter Wille der Stadtteilbewohner, dass Bauland geschaffen wird. Dieses soll in der Gemarkung "Auf Arxen" entstehen, das südlich an das Baugebiet "Auf der Held" angrenzt und im Osten von der K 79 begrenzt wird. In welchem Umfang die Bauplätze ausgewiesen werden sollen ist unklar, beziehungsweise umstritten. Und hier kommt wieder die Landwirtschaft ins Spiel. Einige Landwirte fürchten, dass ein Baugebiet dazu führt, dass ihre Betriebe beeinträchtigt werden. Sei es, dass ein neues Baugebiet etwaige Expansionspläne behindert, sei es, dass es um den täglichen Betrieb geht. So plant ein Landwirt neben seinem Schweinestall mit 1999 Mastplätzen einen weiteren Stall für 3000 Aufzuchtferkelplätze zu bauen. Dieses Unterfangen, argumentiert der Landwirt, müsse bei der Bauleitplanung berücksichtigt werden. Eine drastische Verkleinerung der Anzahl der Baustellen in Matzen könnte die Folge sein.

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