Waxweiler. "Geschichte gibt es nicht nur im Geschichtsbuch." Die Aussage von GHS-Rektorin Ute Oetjengerdes klingt logisch, doch die Folgen im konkreten Fall sind weitreichend. Bei ihrem prämierten Projekt "Curiositas — Am Anfang war die Neugier" hat ein Lehrer-Trio die 18 Schüler der damaligen Klasse 7 ermuntert, sich gezielt in ihrer Umgebung nach geschichtlichen Zeugen und Zeugnissen umzuschauen.Aus Fehlern lernen und Lösungen finden

Die gibt es in Waxweiler reichlich. Neben herausragenden Stätten wie Soldatenfriedhof, Pfarrkirche "St. Johannes der Täufer" und Erdzeitalter-Museum "Devonium" stecken auch hinter einfachen Straßennamen mitunter spannende Geschichten. Solche erfuhren die Schüler auch von den eigenen Eltern oder Großeltern, die ihren Alltag von früher lebhaft schilderten."Meine Oma hat mir uralte Münzen ausgeliehen und gesagt, ich soll gut darauf aufpassen", berichtet Daniel Kellen (13). Der gleichaltrige Nico Junghölter bekam von seinen Großeltern für die Ausstellung ein Schäleisen, das zum Schälen von Lohe und damit letztlich zur Lederherstellung diente.In Forschungs-Tagebüchern dokumentierten die Schüler ihre Ergebnisse und den Weg dorthin. "Von der Feldforschung bis zur Quellenkritik sind die Schüler vorgegangen wie Nachwuchs-Wissenschaftler", stellt Projektleiterin Bettine Heintges fest. "Dabei ging es auch um kreative Lösungsmöglichkeiten und das Lernen aus Fehlern."Fachlehrer Johann Jacobs hat beobachtet, dass die Kinder ihren ungewohnten Freiraum bei der Projektarbeit gezielt nutzen und dabei auch schwächere Schüler Bestätigung erfahren. Oetjengerdes bewertet das Projekt als eine "gute Investition, die lange trägt". Nach Auffassung von Bürgermeister Patrick Schnieder passt der praktische Ansatz bestens in die Aktionsreihe der vergangenen Jahre an der GHS. Ob Berufsinformation aus erster Hand beim "Boss"-Tag, Modellprojekt "Katholische Religion" in der Grundschule, Projekttage oder das integrierte Museum vom heimatgeschichtlichen Verein "Waleswilere": "Hier wird Qualität geboten."