Auf der Überholspur ins Berufsleben

Dank konsequenter Berufsorientierung und Ganztagsangebot bekommt die Regionale Schule Bleialf trotz allgemein sinkender Schülerzahlen regen Zulauf. Wegen der guten Bausubstanz sind keine größeren Investitionen nötig.

 Zur Berufsorientierung in Bleialf dient neuerdings auch die Einrichtung einer Lernwerkstatt, die sich die Schüler selbst erarbeitet haben. Foto: Regionale Schule Bleialf

Zur Berufsorientierung in Bleialf dient neuerdings auch die Einrichtung einer Lernwerkstatt, die sich die Schüler selbst erarbeitet haben. Foto: Regionale Schule Bleialf

Bleialf. 1971 wurde in Bleialf eine Hauptschule eingerichtet. 1992 zählte der Standort zu den ersten sechs Versuchsschulen für die neue Form der Regionalen Schule. Seit 2004 gibt es die freiwillige Ganztagsschule an vier Wochentagen.Für das neue Schuljahr ist bei 64 Anmeldungen für die Klasse 5 folgende Verteilung zu erwarten: sechs Klassen in der gemeinsamen Orientierungsstufe (5 und 6), drei Klassen im Hauptschulzweig (7 bis 9) und fünf oder sechs Klassen im Realschulzweig (7 bis 10). Damit würde die bei der künftigen Form "Realschule plus" verlangte Dreizügigkeit nicht in jedem Schuljahr erreicht. Der Gesetzentwurf der Landesregierung lässt allerdings "aus Gründen der Siedlungsstruktur" Ausnahmen von der Mindestgröße zu. Zudem erwartet Bleialf je nach Fortbestand der beiden Hauptschul-Standorte in der Verbandsgemeinde Arzfeld weiteren Zulauf aus diesem Gebiet."Das Modell der Regionalen Schule Bleialf entspricht schon im Wesentlichen dem politisch angestrebten Modell der Realschule plus in kooperativer Form", erklärt Rektor Udo Stein.Die Verbandsgemeinde Prüm als Träger investierte kräftig in Neu- und Umbauarbeiten am Schulgebäude. Unter anderem kamen Küche, Werkraum, Computerlabore, Bücherei und Fachräume hinzu, außerdem eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach.Ausbildungsplätze für 90 Prozent der Hauptschüler

Inhaltlich ruht das Ganztagsangebot auf vier Säulen: Hausaufgaben-Betreuung, Förderung in Kernfächern, Arbeitsgemeinschaften und "Unterricht plus" an Nahtstellen.Neben dem regulären Fachunterricht gibt es eine Reihe von Zusatzprojekten: Modell Azubis/Lernpartnerschaften (in Zusammenarbeit mit dem Berufsbildungszentrum Bitburg-Prüm), Profil 9 (wöchentlicher Praxistag in Betrieben), Xpert (Zertifizierung Informationstechnologie in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Prüm), Lernwerkstatt (mobiles Notebook-Labor), Erzieher in Schulen, Fit für 11 (Zusatzunterricht in Klasse 10).Alle zwei Jahre organisiert die Schule eine Berufsinformationsmesse (Bim) mit rund 30 Betrieben aus der Region. Dabei können sich Schüler einerseits und Unternehmer andererseits vorstellen und wichtige Kontakte knüpfen. Eine Neuauflage ist für September 2008 geplant.Fast 100 Prozent der Schüler verlassen Bleialf mit einem Abschluss. In den vergangenen Jahren bekamen rund 90 Prozent der Schüler aus dem Hauptschulzweig Ausbildungsplätze - im Vergleich der Standorte eine Top-Quote.EXTRA Gemeinden stehen dahinter: Elf Ortsbürgermeister oder deren Vertreter machen auf die Vorzüge des Schulstandorts Bleialf aufmerksam. Darunter sind Auw, Bleialf, Brandscheid, Buchet, Habscheid, Heckhuscheid, Großlangenfeld, Mützenich, Oberlascheid, Winterscheid und Winterspelt. Das Schreiben an die Mitglieder des VG-Rats Prüm schließt mit dem Satz: "Wir bitten Sie dringlich, diese breit gefächerte Argumentation zum Erhalt der Regionalen Schule Bleialf in die für Sie anstehende politische Diskussion sowie Entscheidungsfindung angemessen einzubeziehen." (cus)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort