Auf die Saurier ist Verlass

Ernzen · Der Dinosaurierpark Teufelsschlucht bei Ernzen hat einen guten Start hingelegt. Allein in den ersten zweieinhalb Monaten kamen rund 30 000 Besucher. Entsprechend zufrieden sind auch die Betreiber, wenngleich nicht damit gerechnet wird, dass es mit den Besucherzahlen so weiter geht.

 Keine Angst vor Dinos hat dieses Kind, das die Zunge des Sauriers bearbeitet und es sich in seinem Maul gemütlich gemacht hat. TV-Foto: Uwe Hentschel

Keine Angst vor Dinos hat dieses Kind, das die Zunge des Sauriers bearbeitet und es sich in seinem Maul gemütlich gemacht hat. TV-Foto: Uwe Hentschel

Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"

Wenn in fünf Jahren keiner mehr Dinos sehen will, dann ist das zwar schade, aber auch kein Weltuntergang. Denn bislang sind die Investitionen in den Dinosaurierpark Teufelsschlucht in einem überschaubaren Rahmen geblieben. Was vor allem daran liegt, dass die lebensgroßen Modelle, die dort zu sehen sind, von der Felsenland Südeifel Tourismus GmbH (FST) nicht gekauft, sondern vom Hersteller geliehen wurden. Der Eigentümer der Saurier bekommt dafür 50 Prozent des Eintrittsgelds. Bislang sieht es so aus, als gehe diese Rechnung für beide Seiten auf.Mehr Gäste als erwartet



Denn der Dinosaurierpark, der Anfang der Osterferien eröffnet wurde, zieht mehr Besucher auf das Gelände der Naturerkundungsstation Teufelsschlucht als erwartet. Mit 40 000 Gästen haben die Betreiber im kompletten ersten Jahr kalkuliert. Doch sind allein in den ersten zweieinhalb Monaten schon 30 000 Menschen gekommen. Und die Haupturlaubszeit hat gerade erst begonnen.

Kinder zahlen 7,50 und Erwachsene 9,50 Euro Eintritt. Froh über den Verlauf des Auftakts ist auch FST-Geschäftsführer Bruno Zwank, der aber auch vor falschen Erwartungen warnt. "Wir wissen, dass es dabei nicht bleibt", sagt er. Und deshalb sei es wichtig, dafür zu sorgen, dass die Anlage nicht an Attraktivität verliere. Dazu gehört auch das Beseitigen von "Kinderkrankheiten", sagt Zwank. Hier und da sehe es noch ein wenig nach Baustelle aus, weil das Wetter bei der Errichtung des Dinoparks die Bauarbeiten ziemlich verzögert habe. Überhaupt sei auch die Vorbereitungszeit insgesamt recht knapp gewesen. "Das Ganze war eine Kamikaze-Aktion", erklärt der Geschäftsführer. Doch sei man dabei, die Mängel zu beheben.

So werde derzeit noch ein zweites Toilettenhaus errichtet. Darüber hinaus hätten einige Besucher angemerkt, dass es zu wenig Spielbereiche für Kinder gebe. "Da müssen wir also zwingend noch etwas machen", so Zwank.
Rund 160 000 Euro wurden bislang in den Park investiert. Um vorhandene Mängel zu beheben, werden laut Felsenland Südeifel Tourismus GmbH 60 000 Euro benötigt. Der Rat der Verbandsgemeinde (VG) Südeifel hat kürzlich beschlossen, den Beitrag für die FST anzuheben. Demnach soll die kommunale Gesellschaft, die sich um die touristische Vermarktung der Südeifel kümmert, 2015 und 2016 einen Zuschuss von 300 000 Euro erhalten.

Für VG-Bürgermeister Moritz Petry sind Investitionen in den Park trotz angespannter Haushaltslage vertretbar und sinnvoll: "Das meiste Geld fließt in die Infrastruktur des Areals." Sollte also nach den Dinos irgendwann auch das Interesse an ihnen aussterben, dann bleibe immer noch das Gelände, das dann anders genutzt werden könne.Extra

120 Rekonstruktionen: Im Dinosaurierpark Teufelsschlucht sind rund 120 lebensgroße Rekonstruktionen ausgestorbener Arten zu sehen, die entlang eines 1,5 Kilometer langen Rundwegs stehen. Hergestellt wurden die Modelle von einem Unternehmen aus Niedersachsen, das nach eigenen Angaben der weltweit größte Hersteller von naturwissenschaftlichen, prähistorischen Tierrekonstruktionen ist. Zudem gibt es im Park auch Mitmachstationen. So können sich Kinder selbst auf die Suche nach Skeletten, Fossilien und sonstigen Schätzen machen, indem sie entweder im Sand schaufeln, Gipsblöcke bearbeiten oder Kalkplatten spalten. uhe

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