Auf gute Nachbarschaft

PRÜM. Die Umbauten an der früheren Prümer Landwirtschaftsschule (der TV berichtete) laufen – und die ersten Mieter sind inzwischen eingezogen.

 Umbau an allen Fronten: die ehemalige Landwirtschaftsschule. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Umbau an allen Fronten: die ehemalige Landwirtschaftsschule. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Kolpingstraße 3 - so lautet die neue Anschrift der Prümer Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde. Am Sonntag, 12. November, laden die Freikirchler um 10 Uhr zur Einweihungsfeier ein. Dann dürfte das Gerüst am Gebäude der früheren Landwirtschaftsschule noch stehen. Denn der Umbau ist noch längst nicht abgeschlossen: Innen wurde fast alles erneuert, hinzu kam ein behindertengerechter Aufzug, auch der Eingangsbereich ist abseits der Straße komplett neu konstruiert worden. Die Umbauten, berichtet Besitzer Joachim Müller im Gespräch mit dem TV, seien doch erheblich aufwändiger geworden als geplant. "Wir hatten jetzt noch ein statisches Problem am Dach", erzählt er. Und die Genehmigung vom Stadtrat zur Umnutzung hätte durchaus ein bisschen früher vorliegen dürfen. Die Kritik nimmt er aber gleich wieder zurück. letztlich habe ja alles geklappt. Und das Dach-Problem wurde inzwischen mit massiven Stahlträgern gelöst. Zudem freut sich der Hausherr viel mehr über die neuen Mieter - und deren Kompromissbereitschaft, "da durch den längeren Umbau ja doch erhebliche Behinderungen vorliegen": die Freikirche, die Physiotherapie-Praxis von Doro Rausch-Geissler und die Lebenshilfe-Wohngemeinschaften. Kirche und Krankengymnasten sind schon drin - und offenbar sehr froh mit ihren neuen Räumen. "Sehr schön, sehr hell", sagt Physiotherapeut Rainer Himpler. Und er lobt die "wirklich gute Parkplatzsituation" an der Kolpingstraße. Neben Massagen bietet die Praxis als Schwerpunkt auch Krankengymnastik für Kinder - da sind freundliche Räume natürlich genau das Richtige. Und das Verhältnis der Mieter untereinander scheint sich ebenso freundlich anzulassen: "Auf jeden Fall", sagt Himpler. "Wir haben auch schon Kontakt zur Kirchengemeinde - das sind die Anfänge einer guten Nachbarschaft." "Das sehe ich ganz genauso", sagt Pastor Dirk Staudinger. Man habe einander kennen gelernt und trinke schon einmal eine Tasse Kaffee zusammen: "Ich finde auch, dass es gut passt." Seine Gemeinde - mit rund 40 Mitgliedern im Radius von etwa 35 Kilometern rund um die Abteistadt - hat in der Kolpingstraße ordentlich Platz. Mehr als 300 Quadratmeter Fläche, mit einem Raum für Gottesdienste, Speise- und Versammlungssaal, einer Küche und weiteren Räumen, unter anderem für die Kinder- und Jugendarbeit. Kurz: Es passt offenbar alles gut zusammen. Und das gilt auch für den dritten Mieter, der in den ersten Monaten des kommenden Jahres einziehen soll: die Lebenshilfe-Wohngemeinschaften. Zwölf Wohnungen für Schwerstbehinderte entstehen gerade auf gut 600 Quadratmetern, die Bewohner werden dort künftig täglich von Fachkräften betreut. "Da geht es um einen Personenkreis, den wir bisher noch nicht so betreuen konnten", sagt Alfred Pick, Chef der Lebenshilfe-Wohngemeinschaften. Nun aber seien "die räumlichen Voraussetzungen gegeben" - großer Aufzug, breite Türen, moderne Pflegebäder und vieles mehr. Ein weiterer Vorteil: Das Gebäude liegt nur einen Steinwurf vom Lebenshilfe-Haus in der Wandalbertstraße entfernt. Von dort soll künftig eine neu angelegte kurze Straße zur ehemaligen Landwirtschaftsschule führen.

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