Auf Holperwegen durchs Neuerburger Land

Karlshausen/Neuerburg · Beim Weg auf der Landesstraße 10 von Neuerburg nach Karlshausen sind gute Stoßdämpfer sinnvoll. Denn wer diese Straße fährt, wird bei den zahlreichen Schlaglöchern gut durchgeschüttelt. Ein untragbarer Zustand, finden einige Bürger aus Karlshausen. Zwar werden derzeit wieder einige Lücken geflickt, aber eine Grundsanierung der Strecke lässt weiter auf sich warten.

 Horst Emonts, Daniel Hormisch und Alois Knauf (von links) ärgern sich über den schlechten Zustand der L 10. TV-Foto: Nora John

Horst Emonts, Daniel Hormisch und Alois Knauf (von links) ärgern sich über den schlechten Zustand der L 10. TV-Foto: Nora John

Karlshausen/Neuerburg. Alois Knauf ist verärgert. Die Straße zu seinem Heimatort Karlshausen ist in sehr schlechtem Zustand: Zahlreiche Schlaglöcher und Risse in der Fahrbahn finden sich auf der sechs Kilometer langen Landesstraße 10 zwischen Neuerburg und Karlshausen, eine Unebenheit reiht sich an die nächste. Kurzum: Der Abschnitt ist eine Holperstrecke. "Das sind Riesenlöcher", sagt der ehemalige Straßenbaumeister, "man kriegt die Wut."
Schäden nur provisorisch saniert


Und mit dieser Wut ist Knauf nicht alleine. Auch Horst Emonts, ebenfalls aus Karlshausen, sowie Daniel Hormisch, der in Karlshausen einen Baustoffhandel führt, sind empört. Sie alle bemängeln, dass die Reparaturen an der Straße immer nur provisorisch sind - so, wie etwa derzeit wieder: Die Schlaglöcher werden zwar zurzeit vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein geflickt. Ein von den Karlshausener geforderte neuer Ausbau der Strecke allerdings ist das nicht.
Vor allem Daniel Hormisch, der oft mit seinen Lastwagen auf der Landesstraße unterwegs ist, hat Angst um seine Fahrzeuge, bei denen unter anderem die Stoßdämpfer leiden. "Man fährt sich neue Autos kaputt", sagt er. Für ihn sei besonders bitter, dass er ohnehin schon 30 Kilometer bis zur nächsten Autobahn fahren müsse. Und diese Strecke sei dann noch in schlechtem Zustand. Nach seinen Aussagen ist der Verkehr vor allem in den Stoßzeiten morgens und abends recht heftig. Viele Autofahrer würden über die L 10 in Richtung luxemburgische Grenze fahren.
Dass eine schnelle Lösung schwierig ist, darüber sind sich die drei Männer im Klaren. Dass aber in Sachen Ausbau der Straße gar nichts passiert, wollen die drei Männer aus Karlshausen nicht akzeptieren. "Die Straße müsste mal endlich in ein Programm kommen", wünscht sich Knauf.
Das allerdings wird zumindest in diesem Jahr nicht der Fall sein, sagt Josef Arens vom LBM Gerolstein. Das Land arbeite derzeit noch das Bauprogramm von 2009 bis 2013 ab. Für den Zeitraum 2014 bis 2018 werde dann neu geprüft, welche Strecken bei der Sanierung Vorrang haben. Dabei gelten laut Arens verschiedene Kriterien, ob eine Straße saniert wird. Allen voran wird geprüft, wie hoch die Unfallgefahr ist. Und auch die Anzahl der Fahrzeuge, die jeden Tag eine Strecke nutzen, geht in die Bewertung ein.
Bei der L 10 zwischen Karlshausen und Neuerburg sind das 1440 Fahrzeuge pro Tag. "Für uns ist das eine durchschnittliche Strecke", sagt Arens.
Ob und wann sich an der L 10 also grundsätzlich etwas tun wird, ist also noch ungewiss. Sollten übrigens durch die zahlreichen Schlaglöcher Schäden an Autos auftreten, stehen die Chancen auf Schadensersatz eher schlecht, sagt LBM-Mitarbeiter Arens: "Bei den meisten Urteilen ziehen die Verkehrsteilnehmer den Kürzeren."
Kennen auch Sie Kreis-, Landes- oder Bundesstraßen im Eifelkreis Bitburg-Prüm, die sich in einem ähnlichen Zustand befinden? Dann schreiben Sie uns - gerne auch mit dem Bild eines Schlaglochs - an
eifel-echo@volksfreund.de (Name und Wohnort nicht vergessen).

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