Auf Pirsch mit Rute und Rolle

WILLWERATH. Der Willwerather Stausee ist nicht nur Domizil des engagierten Angelvereins Prüm, sondern auch beliebtes Naherholungsziel für Spaziergänger und Naturfreunde. Der TV stellt die Anlage in seiner Serie über die schönsten Angelgewässer der Eifel vor.

Einen hohen Bekanntheitsgrad - weit über das Prümer Land hinaus - hat der Willwerather See. Eigentlich handelt es dabei um ein Ende der 60er Jahre angelegtes Hochwasserrückhaltebecken, das 1971 per Pachtvertrag zum Vereinsgewässer des Angelvereins Prüm wurde. Der Verein setzt sich in besonderer Weise für den Umweltschutz und speziell für den Erhalt der in der Eifel typischen Bachforelle und die vom Aussterben bedrohte Flussperlmuschel ein. Im romantischen Prümtal, rund sechs Kilometer oberhalb der Abteistadt, liegt Willwerath. Bis 1970 war das kleine Eifeldorf mit seinen etwa 120 Einwohnern eine selbstständige Gemeinde. Heute gehört es zusammen mit Hermespand und Gondelsheim zur Großgemeinde Weinsheim. In den Ortsbereich münden mit dem Litzerbach, dem Bierbach und dem Mühlbach drei idyllische Seitentäler ein, deren klare Gewässer seit jeher zur Fischzucht und zum Angeln genutzt wurden. Bei der Schneeschmelze und in starken Regenzeiten tritt die Prüm durch das Anschwellen der Seitenbäche sehr schnell über die Ufer. Das war damals ein wichtiger Grund für den Bau des Stausees. Mit bewaldeten Bergen bis zu einer Höhe von 645 Metern (Prümer Kopf) ist Willwerath rund um den idyllische Ort auch ein beliebtes Wandergebiet.Fangscheine gibt's im Gasthaus

Attraktion für Einheimische und Gäste ist dabei der Stausee mit seiner Anglerklause, die an Sonn- und Feiertagen bewirtschaftet wird und Spaziergänger, Wanderer und Angler gleichermaßen zur Einkehr einlädt. Für Petrijünger ist der See ein idealer Platz, um mit Rute und Rolle - mehr oder weniger erfolgreich - auf "Pirsch" zu gehen. Voraussetzung dafür ist aber, dass man im Besitz eines gültigen amtlichen Angelscheins ist und vorher im Willwerather Gasthaus Graf einen Fangschein erworben hat. Der unterschiedlich tiefe See ist hauptsächlich von fangreifen Forellen, Schleien, Karpfen und Rotaugen bevölkert. Jeder Angler hat seinen bevorzugten Platz, ob am flachen Wiesenufer, am verdeckten Rand einer Schilfgruppe oder im Bereich eines in den See hinausragenden Holzstegs. Ebenso verhält es sich mit den verschiedenen Ködern am Angelhacken. Die einen schwören auf Regenwürmer oder Maden, andere auf kleine Maiskügelchen, und erfahrene Angler versuchen den Fisch mit einem künstlichen Blinker an der Schnur zu überlisten. Nur einige hundert Meter oberhalb des Stausees in Richtung Kleinlangenfeld liegt die Teichanlage "An der Litzer". Bereits seit 1991 hat der Angelverein Prüm sich der Nachzucht der "Eifeler Bachforelle" verschrieben, die auf der "Roten Liste" bedrohter Arten steht. Für das durchaus erfolgreiche Engagement besitzt der Verein in Willwerath ein eigenes Bruthaus. Die im September 2000 mit Unterstützung des Landes und der Verbandsgemeinde Prüm neu eröffnete Teichanlage dient dem Erhalt der äußerst selten gewordenen Flussperlmuschel, die mit der Bachforelle zusammen lebt. Ansprechpartner: Vereins-Vorsitzender Hans-Gerd Kaufmann, Telefon 06551/3109.

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