"... auf Schatzsuche"

Ich vertrete in diesem Jahr einen Kollegen bei der Kommunionvorbereitung. Für mich ist es nach längerer Pause ungewohnt wieder mit dieser Altersgruppe zu arbeiten.



Es erfordert eine einfache und klare Sprache, konkrete Anweisungen und viel Geduld. Ist aber absolut köstlich. Die Kinder gehen mit viel Freude, großer Neugierde, gänzlich unbekümmert und positiv an das Thema Glauben, Jesus und Erstkommunion ran. Wir sind auf Schatzsuche. Auf der Suche nach dem Reich Gottes und dem, was dazu gehört. Vergleiche ich dieses Tun mit meinem normalen Alltag in der Jugendpastoral, erlebe ich dort eher kritische Anfragen an Glauben, Religion und Kirche.

Es geht um neue Formen von Spiritualität und es stellt sich die grundsätzliche Frage, ob all das im Leben der Jugendlichen überhaupt noch eine Rolle spielen soll und wenn ja, welche?

In Erwachsenen-Gesprächen wird es noch klarer. Hier geht es vielfach um all die negativen Aspekte von Glaubensinhalten und Kirche, von Fehlern, die im Laufe der Kirchengeschichte geschehen sind und um persönliche Kränkungen. Jegliche Skandale, Fehltritte und Merkwürdigkeiten werden zitiert und gewusst. Und ich frage mich als hauptamtliche Mitarbeiterin unwillkürlich, ob dahinter der Wunsch nach konstruktiver und kritischer Auseinandersetzung steht oder lediglich eine Gelegenheit genutzt wird seinen Unmut und seine Unzufriedenheit loszuwerden.

Es scheint mit der Zeit alles verloren gegangen zu sein ... unsere natürliche Sehnsucht nach einer echten Stärkung im Leben. Samt dem Spaß und der fröhlichen Suche danach. Schade eigentlich. Wir sollten öfter mal sein wie die Kinder. Es lohnt sich. hpl/klg

Daniela Steil ist Jugendpastoral in Luxemburg

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