"Auf sichere Füße stellen"

Zwei Räte, zwei Parteien, ein Thema: Während die CDU-Fraktion Bitburg ihre Argumente für einen Umzug der Tourist-Info in das Foyer der Stadthalle darlegt, erklärt die SPD-Fraktion Bitburg-Land, unter welchen Umständen sie sich doch für den vorläufig gestoppten Umzug einsetzen könnte.

 Weiter umstritten: der Standort der Tourist-Information. TV-Foto: Archiv/Dagmar Schommer

Weiter umstritten: der Standort der Tourist-Information. TV-Foto: Archiv/Dagmar Schommer

Bitburg. Dass die Tourismus-Förderung Aufgabe der Ortsgemeinden ist, hält Jürgen Holbach, SPD-Fraktions-Chef im Rat der Verbandsgemeinde (VG) Bitburg-Land, für die Wurzel des Problems. "Die Ortsgemeinden können das gar nicht leisten, weshalb die Verbandsgemeinde diese Aufgabe ja übernommen hat. Jedoch erst durch eine einwandfreie rechtliche Regelung kann es zur Pflichtaufgabe der VG werden, was dann auch die Ausgaben bei nicht ausgeglichenem Haushalt rechtfertigen würde", erklärt Holbach den Standpunkt seiner Fraktion, die wegen gestiegener Kosten bei unausglichenem Haushalt gegen den Umzug der Bitburger Tourist-Info in das Foyer von Stadthalle und Bitburger Marken-Erlebniswelt gestimmt hat (der TV berichtete mehrfach). Zwar gab es 1999 einen Beschluss, dass die VG die Tourismus-Förderung für die Ortsgemeinden übernimmt. Doch die entsprechenden "Übergabe-Beschlüsse" der einzelnen Ortsgemeinden fehlen. "Somit hätten wir ein Problem, würde nur eine einzige Ortsgemeinde in Frage stellen, dass dieVG aus der Umlage heraus die Fremdenverkehrs-Förderung finanziert", sagt Holbach und betont: "Wir sollten das auf sichere Füße stellen." Da nur anerkannte Fremdenverkehrsorte einen Fremdenverkehrsbeitrag erheben dürfen, hält Holbach es für wichtig zu prüfen, ob nicht das gesamte Bitburger Land als anerkannte Fremdenverkehrsregion gelten kann. "Wird ernsthaft versucht, die rechtlichen Fragen zu klären und die Finanzierung des Fremdenverkehrs auf eine breite Basis zu stellen, dann wird man die SPD Bitburg-Land dabei jederzeit auf seiner Seite haben. In diesem Fall wäre es auch für den Umzug der Tourist-Info nach meiner Überzeugung noch nicht zu spät", sagt Holbach.

Was die Zeitperspektive angeht, sieht die Stadt Bitburg das etwas anders. Da die Bauarbeiten für das Foyer, in das die Tourist-Info eigentlich nach einem Grundsatzbeschluss einziehen sollte, bereits im Bau ist, muss man nun entscheiden, ob die ursprüngliche Planung trotz des Umzug-Stopps aus der VG Bitburg-Land umgesetzt wird oder nicht. Deshalb sagt Peter Wagner, CDU-Fraktions-Chef im Bitburger Stadtrat: "Der jüngste Beschluss des VG-Rats Bitburg-Land, der die Umzugspläne der Tourist-Info an den neuen Standort gestoppt hat, ist wenig zukunftsorientiert und zweckdienlich." Bei den "Runden-Tisch-Gesprächen", die die CDU angeregt hat, soll laut Wagner "die noch unsichere Rechtslage im Fall der Kyllburger Tourist-Info ebenso Bestandteil der Diskussion sein wie die anteilige Kostenübernahme im Falle einer Umsiedlung der Tourist-Info". EXTRA Pro Umzug: Aus Sicht der CDU-Fraktion im Bitburger Stadtrat sprechen folgende Argumente für den Umzug der Tourist-Info vom jetzigen Standort "Im Graben" in das Foyer von Bitburger Marken-Erlebniswelt und Stadthalle: deutlich mehr Kundenkontakte und Laufkundschaft dank 100 000 Markenwelt-Besuchern jährlich und damit Erhöhung des Bekanntheitsgrads der Urlaubsregion Südeifel und damit auch der Übernachtungszahlen; die durch den Umzug zusätzlich entstehenden Kosten können voraussichtlich durch Mehreinnahmen größtenteils kompensiert werden - etwa durch den Verkauf von Produkten aus dem "Eifel-Shop"; räumlich bessere Möglichkeiten, die Eifel professionell als Urlaubsregion zu vermarkten und deutliche Verbesserung der Parkplatz-Situation samt Busparkplätzen in nächster Nähe.

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