Aufatmen in Neuerburg: Der Baustelle letzter Akt

Neuerburg · Unmut über die Baustelle an der L 4 in Neuerburg, die Ende Oktober 2010 eingerichtet worden war, hat es reichlich gegeben: Im Winter war die Ortsdurchfahrt wochenlang eine Schotterpiste. Dann zwang eine Vollsperrung im Frühjahr die Autofahrer zu einem weiten Umweg. Am Montag, 25. Juli, wird die Strecke nochmals zugemacht: für einen Tag.

 Bald sind die letzten Arbeiten erledigt: Die Sanierungsarbeiten in Neuerburg sollen Anfang August endgültig abgeschlossen sein. TV-Foto: Nina Ebner

Bald sind die letzten Arbeiten erledigt: Die Sanierungsarbeiten in Neuerburg sollen Anfang August endgültig abgeschlossen sein. TV-Foto: Nina Ebner

Neuerburg. 3000 Fahrzeuge fahren täglich über die L 4 bei Neuerburg. Sie ist in der Ortslage ein Nadelöhr: Wer aus Richtung Sinspelt nach Neuerburg oder umgekehrt fahren will, kommt an dieser Straße nicht vorbei. Deshalb gestalteten sich die Ende Oktober 2010 begonnenen Straßenbauarbeiten zwischen dem Hotel Euvea und dem Krankenhaus auch als schwierig: Denn als die Firma Wadle aus Bitburg Ende November die Tragschicht auf der Fahrbahn aufbringen und aus diesem Grunde für vier bis sechs Wochen diesen Abschnitt mit weitläufiger Umleitung sperren wollte, liefen die Neuerburger Geschäftsleute Sturm: Sie fürchteten Umsatzeinbußen im Weihnachtsgeschäft.
Stadtbürgermeisterin Anna Kling legte erfolgreich Protest ein, die Arbeiten wurden verschoben. Die Folge: Die Autofahrer mussten nicht nur vor Weihnachten über eine Schotterpiste rumpeln, sondern auch noch weit ins neue Jahr hinein. Denn nach Weihnachten verhinderten Eis und Schnee einen Fortgang der Arbeiten. Die Anwohner waren aufgrund des Lärmpegels genervt, die Autofahrer unzufrieden. Als dann endlich die Witterung wieder mitspielte, kam im Frühjahr die angekündigte Vollsperrung zwischen der Pestalozzistraße in Höhe des Schulzentrums und dem Zinnenplatz: Um die Straße zu entwässern und an den Hauptkanal anzuschließen, mussten tiefe Löcher gebuddelt werden.
Sechs Wochen lang nahmen die Verkehrsteilnehmer zwischen Sinspelt und Neuerburg 20 Kilometer zusätzlichen Weg auf sich. Die Stadt musste improvisieren: Da die 27 Kindergartenkinder, die mit dem Bus zur Kindertagesstätte gefahren werden, nicht länger als 30 Minuten befördert werden dürfen, kam für sie eine Fahrt über die Umleitung nicht in Betracht. Die Busse mussten am Zinnenplatz Halt machen, die Kinder wurden dort von Eltern und Freiwilligen abgeholt - es ging zu Fuß bis zur Kita. Seit Ende April gehen die Arbeiten ohne Vollsperrung weiter, zeitweise per Ampelregelung. Seitdem ist der größte Ärger verflogen.
Nur noch einmal müssen sich die Autofahrer in Geduld üben: Am Montag, 25. Juli, müssen sie einen Tag lang noch ein weiteres Mal mit der Umleitungsstrecke vorliebnehmen. Die oberste Deckschicht wird auf die Fahrbahn auftragen. Dafür muss der 300 Meter lange Abschnitt für einen Tag vol esperrt werden. Anschließend müssen lediglich noch ein paar Quadratmeter Pflaster auf Nebenflächen gelegt werden. "Im Laufe der ersten Augustwoche sind die Arbeiten dann endgültig abgeschlossen", kündigt Bauleiter Christian Peters von der Firma Wadle an. Danach sind die 3000 Fahrzeuge, die täglich durch diesen Neuerburger Bereich fahren, vorerst von Schlaglöchern, Rissen, Schotter und Vollsperrungen verschont. neb
Rund 700 000 Euro kosten die Bauarbeiten zwischen dem Neuerburger Krankenhaus und dem Hotel Euvea. Der zuvor mit Schlaglöchern und Rissen übersäte 300 Meter lange Abschnitt wird komplett saniert, inklusive der Erneuerung der Gehwege sowie der Kanäle und Wasserrohre. An den Kosten beteiligen sich das Land mit 450 000 Euro für den Straßenbau, die Stadt mit 117 000 Euro für die Gehwege sowie die VG-Werke mit 88 000 Euro und die Kommunalnetze Eifel mit 45 000 Euro. neb

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