Aufklärung fängt zuhause an!

Nico der Schreckliche hat sich in dieser Woche auch in der Region blicken oder eher hören lassen. Über den Handy-Dienst WhatsApp tauchte die Sprachnachricht des angeblich Neunjährigen „ohne Hände, aber mit einem Gesicht voller Narben und Blut“ auf Smartphones von Schweicher Schülern auf und wurde weiterverbreitet.

Schließlich drohte der schreckliche Nico damit, um null Uhr vorbeizukommen und zu töten, wenn man die Nachricht nicht an 20 Leute verschicke… Solche Kettenbriefe sind nichts Neues. Früher wurden sie per Post verschickt, heute übers Internet. Mit der Folge, dass der Ton rauer wird, denn im Netz läuft Vieles anonym, die Hemmschwelle sinkt. Sterben oder die Nachricht weiterleiten? Ein absurder, übler Scherz, doch offenbar können viele Kinder und Jugendliche diesen nicht als solchen erkennen.

Der Fall zeigt, dass, obwohl immer mehr Schüler im Besitz eines internetfähigen Handys sind, das Verständnis für die neuen Medien oft fehlt. Es wäre wünschenswert, wenn sich die Schulen verstärkt diesem Thema widmeten. In allererster Linie sind allerdings die Eltern in der Pflicht, die ihrem Nachwuchs solche Smartphones finanzieren: Es reicht nicht, dem Kind einfach das neueste Handy-Modell in die Hand zu drücken!

Dazu passt auch, dass die Kripo Wittlich immer häufiger ermitteln muss, weil über Smartphones Nacktbilder verbreitet werden. Nacktbilder, die insbesondere junge Mädchen von sich selbst machen und ihrem Freund schicken. Doch wie schnell ist der Freund ein Ex-Freund, und das Bild macht die Runde? Und wie schnell sind die Jugendlichen dann im Bereich einer Straftat - etwa, weil die intimen Fotos einer Unter-Vierzehnjährigen und damit eines Kindes verbreitet werden? Aufklärung tut not - und sie sollte zuhause anfangen!

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort