Auge in Auge mit der Stadt-Chefin

Prüms Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy (CDU) will die Innenstadt beleben, die Entwicklung am Bahnhof fortsetzen und die Kirmes auch während des Schulbetriebs gut über die Bühne bringen. Eine erneute Kandidatur 2009 lässt sie noch offen.

 Im TV-Gespräch: Die Prümer Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy nimmt Stellung zu den Fragen von Redakteur Marcus Hormes. Es geht unter anderem um politische Vorgänge hinter den Kulissen und die Verkehrsführung in der Innenstadt. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Im TV-Gespräch: Die Prümer Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy nimmt Stellung zu den Fragen von Redakteur Marcus Hormes. Es geht unter anderem um politische Vorgänge hinter den Kulissen und die Verkehrsführung in der Innenstadt. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Prüm. Das Interview mit Mathilde Weinandy bildet den Start der neuen TV-Serie "Prümer Stadtpolitik". "Ich habe mich noch nicht entschieden", sagt sie zur Frage der Stadtbürgermeister-Wahl 2009 — ihre einzige ausweichende Antwort. Bei anderen Fragen reagiert sie offen wie nie zuvor — angefangen mit der umstrittenen Beigeordneten-Wahl 2004: "Im Nachhinein wäre es vielleicht besser gewesen, wenn die CDU nicht zwei Beigeordnete gestellt hätte." Von Ratsfraktionen habe sie anfangs kritische Briefe bekommen. Inzwischen gebe es eine kollegiale Zusammenarbeit und fraktionsübergreifende Geselligkeit nach Sitzungen.Einmal knallte es allerdings 2007 richtig: Nach dem Mehrheitsbeschluss des Rats für den Lidl-Standort hinter dem Postgebäude erntete die Stadtbürgermeisterin massive Kritik (der TV berichtete). Laut Weinandy war ihr später Vorstoß für diesen Standort jedoch zuvor mit dem Rat abgesprochen.Von der Art ihres Umgangs mit der Verwaltung und deren Chef, Bürgermeister Aloysius Söhngen, will die 57-Jährige nicht abrücken: "Ich lebe das Selbstbewusstsein der Stadt."Einbahnring kommt auf politische Agenda

Eine neue Verbindungsstraße zwischen Gerberweg und Bahnhof soll das dortige Einkaufszentrum auch während des Ausbaus der Bahnhofstraße besser erreichbar machen. Zur Belebung der Innenstadt kann sich Weinandy mehr Kurzzeit-Parkplätze vorstellen, an der Kreuzung Gerberweg/Bahnhofstraße einen Kreisverkehr.Auch die Idee eines Einbahnrings kann auf die politische Agenda Prüms kommen. Beim verkaufsoffenen Sonntag am 30. Dezember war eine solche Regelung eingerichtet worden, um den Verkehr zu beruhigen.Probleme bereiten könnte die Sperrung des Busbahnhofs Klosterhof vor dem Regino-Gymnasium. Die Kirmes im August fällt nämlich erstmals seit ihrer Rückverlagerung auf den Hahnplatz in die Schulzeit: "Wir müssten die Belegung des Schulhofs und die Überquerung der Straße zur Ausweich-Bushaltestelle regeln." Das ausführliche Interview lesen Sie auf Meinung Zeit zum Kopfzerbrechen Nach ihrem Wahlcoup von 2004 hatte Mathilde Weinandy mit der rauen Wirklichkeit zu kämpfen. Konkurrierende Fraktionen und hohe Ansprüche der Bürger bei gleichzeitiger Doppelbelastung durch das Landtagsmandat machten die Anfangszeit schwierig. Doch längst hat sie eine Allianz zur Sacharbeit geschmiedet, Amt und Rat weitgehend im Griff. Wäre am Sonntag Wahl, ginge sie als Top-Favoritin ins Rennen. Gewählt wird aber erst in rund eineinhalb Jahren. Zeit genug für SPD, FWG und PBB, ihr Profil zu schärfen und eigene Kandidaten mit eigenen Schwerpunkten in Position zu bringen. Trotz oder gerade wegen der Zäsur nach dem Bahnhof-Bauboom gibt es in Prüm genug offene Fragen, die nach den richtigen Antworten verlangen. Der Fokus muss diesmal auf der Innenstadt liegen, wobei die Nutzung der restlichen Brachflächen am Bahnhof auch für Überraschungen gut ist. Die CDU ist also noch längst nicht über den Berg, zumal bei einem Verzicht Weinandys die Kandidaten-Suche in den eigenen Reihen einiges Kopfzerbrechen bereiten dürfte. m.hormes@volksfreund.de

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