Augenwischerei aus Profitgier

RohstoffeZum Bericht "Enttäuscht, ernüchtert, frustriert" (TV vom 30. Juni) zur Diskussion zum Gesteinsabbau in der Vulkaneifel schreibt diese Leserin: Es fuhren zwei wichtige Männer aus Mainz und Trier und eine Frau aus Koblenz nach Dreis-Brück in die Eifel. Ihr Ziel war, dort etwa 100 Menschen zu treffen und dafür zu sorgen, dass sie besser schlafen.

Sie hatten vor, ihnen Sand in die Augen zu streuen, ihnen vorzugaukeln, dass der Vulkanabbau im neuen Raumordnungsplan (ROP) rechtens sei und die Bevölkerung sich in kleinen Gruppen zusammensetzen sollte, um grundsätzliche Fragen, die dadurch entstünden, zu klären. Am Schluss des Abends würden diese Themen besprochen und würden Berücksichtigung finden in der Planung. Leider machte ein Teil der Bevölkerung, jene, die sich schon länger mit den Auswirkungen eines verfünffachten Abbaus im Landkreis Vulkaneifel beschäftigen, ihnen einen Strich durch die Rechnung.
Sie bestanden darauf, klare Antworten von den verantwortlichen Planern, auch aus dem Innenministerium, dem Vorsitzenden der Planungsgemeinschaft und der stellvertretenden Vorsitzenden der SGD Nord zu bekommen. Da wurde es auf einmal spannend. Man musste zugeben, dass für die Verantwortlichen der Rohstoffabbau im Landkreis Vulkaneifel vor allem stehe. Wasser, intakte Landschaft, Tourismus und die damit verbunden Arbeitsplätze eine untergeordnete Rolle spielten - wie auch die Meinung der Bevölkerung. Und eingeräumt wurde dann auch, dass man sich natürlich mit den Abbauunternehmern absprechen würde. Das war schon starker Tobak! Insbesondere, wenn man erfährt, dass die Abbauindustrie bisher die konkreten Zahlen und Fakten vorenthält - also konkrete Zahlen dazu, was täglich aus unserer Eifel an Steinen herausgefahren wird, wie viel schon weg ist und so weiter. Aus wissenschaftlicher Sicht darf eigentlich keine Planung ohne eine fundierte Analyse der Daten stattfinden. Und was wird hier gemacht? Augenwischerei! Und das alles, damit der Plan aufgeht.
Und da sollen wir Menschen in der Vulkaneifel, die wir im Begriff sind, das Gesicht unserer Heimat zu verlieren, in Ruhe zuhören und zusehen? Wie sollen wir bei solchen Aussagen das Vertrauen in unsere Vertreter in den Behörden behalten? Mit meinem gesunden Menschenverstand kann ich nur sagen: Wie kommt es, dass die Menschen meist nicht weitsichtig planen, die Welt ihnen weniger wert ist als das schnelle Geld? Diese Profitgier ist nicht zu überbieten! Mein großer Dank gilt der Interessengemeinschaft Eifelvulkane und den Naturschutzverbänden, die uns unermüdlich auf dieses heiße Thema aufmerksam gemacht haben. Leute: Wir müssen aufstehen und was tun, bevor es zu spät ist! Das geht uns alle an.

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