Ausbau in Brandscheid beginnt, Bombensuche verschoben

Brandscheid · Neue Straße, neue Kanäle, neue Wasserleitung: Die L 12 in Brandscheid wird in den kommenden Monaten umfassend saniert. Eine Untersuchung an zwei Stellen, an denen noch Munition aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet wird, wurde unterdessen auf den Herbst verschoben.

Brandscheid. Die Arbeiten an der Landesstraße 12 in Brandscheid beginnen. Seit Donnerstag ist die Strecke zwischen dem Ortseingang aus Richtung Bleialf und der Kreuzung in der Ortsmitte für den Verkehr offiziell gesperrt. Für rund 1,3 Millionen Euro wird die Straße in mehreren Abschnitten ausgebaut, inklusive der Einmündungsbereiche der Kreisstraße 109 und der L 20 in Richtung Schwarzer Mann. Außerdem erneuern die Prümer Verbandsgemeindewerke ihren Kanal und die Kommunalen Netze Eifel (KNE) ihre Wasserleitungen.
Zunächst wird die alte Asphaltschicht abgefräst. Dann folgen die Arbeiten an den Leitungen im Untergrund, ehe schließlich die Straße komplett neu aufgebaut wird. Der LBM schätzt die Bauzeit an der rund einen Kilometer langen Straße auf rund 17 Monate, im Herbst 2014 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Ursprünglich war vorgesehen, dass der Kampfmittelräumdienst vor dem Beginn nach verschütteter Munition sucht. Doch wegen des Wintereinbruchs Anfang März musste der vorgesehene Termin abgesagt werden. Ein neuer Zeitpunkt steht noch nicht fest. "Wir warten da auf Informationen seitens des LBM", sagt Eveline Dziendziol, Pressesprecherin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier. Der LBM hat indessen die Suche erst einmal zurückgestellt. Denn die beiden Stellen, an denen mit Munition verfüllte Bombentrichter vermutet werden, liegen im Bauabschnitt zwischen der Kirche und der Gemeindestraße Im Marstall, der erst später angefangen werden soll. Weil der Kampfmittelräumdienst die Suche jedoch nur unter Vollsperrung vornehmen kann, müsste dieser Bereich gleichzeitig mit dem nun begonnenen ersten Bauabschnitt für den Verkehr dichtgemacht werden, sagt Kessler.
Doch genau das könne man nicht machen, "denn dann funktioniert unser Verkehrskonzept nicht mehr, und wir haben keine Umleitung". Deshalb plane man, die fraglichen Stellen erst im Herbst untersuchen zu lassen, wenn der Abschnitt ohnehin für den Verkehr gesperrt wird. chExtra

Zeitzeugen hatten darauf hingewiesen, dass entlang der L 12 nach dem Zweiten Weltkrieg alte Munition in Bombentrichter geworfen worden sei. Anschließend seien diese Gruben zugeschüttet worden. Um Gefahren bei den Bauarbeiten auszuschließen, sollen die fraglichen Bereiche vom Kampfmittelräumdienst untersucht werden. Gerade Brandscheid war gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wegen seiner exponierten Lage am südlichen Ende des Schneifelrückens stark umkämpft. ch

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