Auseinandersetzung mit Tod und Auferstehung

St Vith-Schönberg · Die Geschichte Jesu in Verbindung zur heutigen Zeit: Das ist das Besondere an den Schönberger Passionsspielen. 2012 sind es die Emmaus-Jünger, die das Leben, Sterben in der heutigen Zeit mit der Auferstehung Jesu thematisch verbinden und Bezug auf das Lukas-Evangelium nehmen. Die Premiere im Kulturzentrum Triangel kam beim Publikum gut an.

St. Vith-Schönberg. "Wir sind die ersten und die Einzigen, die weltweit Passionsspiele in 3 D aufführen", beschreibt Alfons Velz, einer der Regisseure der Passionsspiele, wo der besondere Reiz dieser Aufführungen liegt. Bei der ersten Dimension geht es um die Zeit Jesu.
In der zweiten Ebene verbinden zwei Emmausjünger die damalige und die heutige Zeit. Sie zeigen sich in dem Stück fragend, zweifelnd, wütend und enttäuscht, dass sie sich auf dem richtigen Lebensweg befinden. In der dritten Ebene geht es um Tod und Trauer in der heutigen Zeit.
In der aktuellen Ebene geht es bei der diesjährigen Aufführung um Trauer und Schuld in Zusammenhang mit einem tödlichen Unfall und Fahrerflucht. Dabei wird auf bedrängende Art deutlich, wie sehr Tragik, Schuld, Feigheit und Verrat, die es auch im Umfeld Jesu gab, auch in heutigen Lebenssituationen bedrückend lebendig sind.
Die Aufführung erinnerte auch auf tragische Weise an einen Unfall wenige Wochen vor der Premiere in der Ortschaft Schönberg, als am Rosenmontag der unbegreifliche tödliche Sturz eines 17-Jährigen den Ort tief erschütterte. Auch bei diesem tragischen Ereignis stellte sich, wie in den Passionsspielen, die Frage nach dem "Warum".
Das gesamte Bühnenbild mit rund 60 Darstellern, hierunter viele Neulinge, setzte sich zum Ziel, die letzten Tage des Erlösers in eindringlicher Weise aufzuarbeiten. Laut Regie konnte der Notarzt seinen Bekannten, der in der Dunkelheit von einem Auto angefahren wurde, nicht mehr retten. Nun hat er die traurige Aufgabe, der Frau des Bekannten die Todesnachricht zu überbringen. Unbestritten beginnt in der ersten von 28 Szenen eine bewusste Trauerarbeit.
Bei der Premiere in St. Vith standen die Darsteller erstmals in Kostümen auf der Bühne. Im Triangel gibt es keinen Vorhang, deshalb musste der Szenenwechsel vornehmlich optisch gemacht werden durch die wechselnden Panoramabilder aus dem Heiligen Land im Hintergrund.
Die Szenerie, mal in Licht, mal in Schatten und in hellen Farben, vermittelte spontane Freude und uneingeschränkte Begeisterung, und durch düstere Musiktöne kamen unweigerlich Trauer, Angst und sogar Wut zum Vorschein. Bei dem Abendmahl mit den Emmausjüngern löst sich der Bann, und alle drei Ebenen vereinen sich zu einer Auferstehungsfeier.
Zum Abschluss jubelten die Protagonisten "unser Jesus lebt", und der Lütticher Bischof Aloys Jousten pflichtete bei: "Alle Darsteller erfüllten die Passion zeitnah, erlebt und erschüttert." jtz

Extra

Die nächsten Aufführungen: Samstag, 17. März, 18 Uhr, Sonntag, 18. März, 15 Uhr, Freitag, 30. März, 20 Uhr Samstag, 31. März, 18 Uhr Sonntag, 1. April, 15 Uhr Karfreitag, 6. April, 18 Uhr und Samstag, 14. April, 20 Uhr. Kartenvorverkauf Ingrid Krämer 0032/80511599 karten@passio.be jtz

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