Ausgezeichnete Lehrerin

BITBURG. Für ihr Engagement beim Wettbewerb "Jugend forscht" ist Lehrerin Katja Kuhn von der Otto-Hahn-Realschule in Bitburg von der Initiative Region Trier ausgezeichnet worden. Der TV hat mit ihr über Schule und Naturwissenschaften gesprochen.

Katja Kuhn freut sich. Die 29-jährige Lehrerin unterrichtet Mathematik und Chemie an der Otto-Hahn-Realschule in Bitburg und setzt sich seit drei Jahren für den alljährlichen Wettbewerb "Jugend forscht" ein. Dabei unterstützt sie ihre Schüler beim Ausarbeiten der verschiedenen Projekte. Jetzt wurde sie dafür von der Initiative Region Trier geehrt. Sie erhielt eine Urkunde und einen Geldpreis. "Das hat mich schon sehr gefreut", sagt Katja Kuhn. Im aktuellen "Lehrerhasser-Buch" von Lotte Kühn werden Lehrer als faule Spezies beschrieben. Kuhn erfüllt dieses Klischee jedoch nicht: "Ich habe mich auch sehr gefreut, dass durch die Auszeichnung die Lehrer mal in ein besseres Licht gerückt wurden." Der Ehrgeiz der Schüler beflügelt

Die Wettbewerbsbetreuungen bedeuten in erster Linie Mehrarbeit. In diesem Jahr hat Kuhn drei Projekte aus dem Fachbereich Arbeitswelt begleitet. Warum tut sich ein Lehrer dies dennoch an? "Wenn ich sehe, wie viel Freude die Schüler dabei haben, ist das alle Mühe wert", sagt Kuhn. Zudem unterstützt die Realschule das Engagement der Lehrer mit einer AG-Stunde, in der Zeit für die Projekte zur Verfügung steht. "Energie sparen in der Schule", "Färbende Naturstoffe" und "Abschreiben schwer gemacht" (siehe unten) waren die drei Themen dieses Jahres, die Kuhn betreut hat. Die Ideen kamen dabei von den Schülern. "Ich hatte zwar Themen vorgeschlagen, aber die Schüler hatten eigene", sagt Kuhn. Sie habe die Schüler bei organisatorischen Punkten unterstützt. Ausgearbeitet hätten sie ihre Projekte aber sehr selbstständig. Mit Erfolg. Alle Arbeiten von Kuhns Schülern heimsten Preise beim Regionalwettbewerb in Bitburg ein. Was bedeutet für Katja Kuhn, eine gute Lehrerin zu sein? Sie überlegt kurz: "Ein gute Lehrerin zeigt Verständnis und lässt sich auch auf die Ideen der Schüler ein. ,Streng aber gerecht' ist ein gutes Motto. Man muss auch fordern dürfen." Das Engagement der Lehrerin wird nicht nur durch die Preise der Schüler belohnt. "Ich bekam sogar ein Dankeschön von den Schülern zu hören. Das ist nicht selbstverständlich", freut sich Kuhn. Ab und an sei die Arbeit mit den Schülern zwar anstrengend, da gerade bei den Jüngeren Erinnerungen immer wieder notwendig seien. Dennoch bleibt Kuhn dabei: "Wenn man einmal damit angefangen hat, macht man's gerne immer wieder." Zum Ausgleich für ihre Bemühungen hat Kuhn gleich nochmal Stress: "Wir bauen gerade ein Haus." Bleibt trotz allem dennoch Zeit, geht die gebürtige Triererin in den Musikverein. Katja Kuhn hat in Kaiserslautern Lehramt für Mathematik und Chemie studiert. "Mein Lebenslauf klingt sehr unspektakulär. Aber ich wusste eben schon immer, was ich wollte", sagt sie. Mit der Fahrgemeinschaft, liebevoll "Mosel-Express" genannt, kommt sie täglich von Trier aus mit einigen Kollegen nach Bitburg. Bei der Heimfahrt ergeben sich dann oft Gespräche, bei denen der Schultag aufgearbeitet wird: "Das tut gut." Die Gelegenheit, Bitburg näher kennen zu lernen, hatte Kuhn im Schulalltag bisher noch nicht: "Beim pädagogischen Stammtisch treffe ich mich mit meinen Kollegen in Bitburg. Die Stadt macht einen ganz netten Eindruck."

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