Soziales Sie erwarten, kürzer zu warten - Ausländerbehörde im Eifelkreis in der Kritik

Bitburg-Prüm · Die Ausländerbehörde des Eifelkreises steht in der Kritik. Der Beirat für Integration wirft dem Amt vor, nicht „kundenfreundlich“ genug zu sein. Das soll sich aber bald ändern, verspricht die Verwaltung.

Ausländerbehörde im Eifelkreis in der Kritik
Foto: TV/Klaus Kimmling

Ein Mann hat einen Termin. An diesem Tag soll es um seine Zukunft gehen. Darf der Flüchtling in Deutschland bleiben oder nicht? Diese Frage hängt vom Besuch bei der Ausländerbehörde des Eifelkreises ab. Pünktlich um 12 Uhr erscheint er in der Verwaltung in Bitburg, wartet vor der Tür des Amtes. Doch die bleibt zu. Er klopft. Niemand öffnet. „Ist überhaupt jemand da?“, fragt sich der Asylbewerber nach einer Weile. Mit jeder Minute, die verstreicht, wächst die Frustration. Bis er vier Stunden später eingelassen wird.

Solche Fälle habe Ludwig Kewes häufiger erlebt, als er Flüchtlinge zu Amtsgängen begleitete. Für den Caritasverband Westeifel kümmert der Mann sich um die Anliegen von Asylbewerbern. Aber auch als Mitglied des Beirates für Integration und Migration hat er öfter mit der Ausländerbehörde zu tun.

Seine Erfahrung: Kunden warteten meist zu lange, bis sie ins Zimmer dürfen, „selbst dann, wenn sie einen Termin haben.“  Außerdem sei die Tür zum Amt in der Regel zu. Häufig wisse man also nicht einmal, ob überhaupt ein Mitarbeiter da ist. „Es würde schon helfen, wenn einem jemand sagen würde, wie lange es dauert. Dann wäre der Ärger weg“, meint Kewes.

Weil dies nicht geschehe, die Wut sich anstaue, komme es zu Unfreundlichkeiten zwischen den Kunden und den Mitarbeitern. „Und das ist nicht die Situation, die man haben will“, sagt das Mitglied des Beirats. Gerade bei einer Behörde, die so wichtige Dinge zu entscheiden habe.

Dabei wäre die angespannte Lage zu lösen, glauben Kewes und die anderen Mitglieder des Gremiums, das sich für die Interessen von Ausländern einsetzt. Sie würden sich eine „kundenfreundliche Ausländerbehörde“ wünschen. Und der Beirat hat auch Vorstellungen davon, wie die aussehen könnte. In einem Schreiben an die Verwaltung hat er eine Reihe von Vorschlägen unterbreitet. Zum einen bräuchte die Behörde nach Meinung des Gremiums mehr Personal. Damit im Krankheitsfall oder in Urlaubszeiten genügend Mitarbeiter vor Ort sind. Zum anderen fordern sie eine Theke, wie man sie in Arztpraxen findet. Dort könnten die Kunden dann etwa sofort Auskunft über die Wartezeit bekommen.

Die Verwaltung scheint diesen Ideen gegenüber offen zu sein. „Wir arbeiten dran“, verspricht ein Angestellter bei der jüngsten Sitzung des Beirats. Derzeit werde der Personalbedarf der Ausländerbehörde untersucht. Das Ergebnis stehe in zwei bis drei Monaten fest. Die Pläne für einen Umbau der Wartehalle seien ebenfalls in der Mache. Bis es soweit sei, könnten allerdings Jahre vergehen.

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