Auswanderer im "Argentinien-Fieber"
Von heute an legt eine Veranstaltungsreihe in der Abteistadt Echternach dar, wie vor 120 Jahren viele Europäer - und speziell auch Luxemburger - dem damals aufstrebenden "Argentinien-Fieber" verfielen und auswanderten.
Echternach. (red) Fragt man im heutigen Argentinien die Menschen, welcher Abstammung sie denn seien, bekommt man oft eine verschmitzte Antwort: "Von den Schiffen." Argentinien, ein Land, das ab Mitte des 19. Jahrhunderts aufgrund seiner wirtschaftlichen Entwicklung und besonders seiner aufstrebenden Agrarwirtschaft ganz massiv für Einwanderer warb.
In ganz Europa brach um die Jahrhundertwende ein "Argentinien-Fieber" aus. Wirtschaftliche Ungewissheit, ökonomische Zukunftsängste und soziale Spannungen verleiteten viele Menschen dazu, in das Land der vermeintlich unbegrenzten Möglichkeiten aufzubrechen. So auch von Luxemburg aus.
Mit einer Veranstaltungsreihe möchte die Vereinigung "Amitiés Luxembourg-Argentine" diese Zeitspanne aufarbeiten.
Folgende Veranstaltungen werden diese Woche in Echternach angeboten:
Dienstag, 29. September, 20 Uhr, Spiegelsaal des Lyzeums, ein Abend mit dem Historiker Claude Wey zum Thema "Virun 120 Joer: Lëtzebuerger Auswanderung no Argentinien." Mit dem "Le Duo DA-LY": ein Tribut an Astor Piazzolla. Lynn Orazi, Piano, Daniel Gruselle, Akkordeon.
Mittwoch, 30. September, 20 Uhr, Spiegelsaal des Lyzeums, ein Vortrag mit Professor Frank Wilhelm "Hector Bianciotti - l'écri-vain italo-argentino-français et la migration". Musikalische Umrahmung durch Karin Eckstein mit ihrem Bandoneon, unverzichtbares Instrument des Tango.
Donnerstag, 1. Oktober, ab 20 Uhr im Ciné Sura, "Die Geschichte des Tangos". Zwölf Tänzer, ein Musiker. Eine Reise zum Ursprung mit der "Almagro Tango Dance Compagny". Im Anschluss "Mythos Carlos Gardel", eine Einführung von Raymond Becker, Präsident der ALA, anschließend die Tango-Legende Gardel in ihrem bekanntesten Film aus dem Jahre 1935: "El día que mi quieras."
Freitag, 2. Oktober, 20 Uhr im Ciné Sura, "Der letzte Applaus". Filmpremiere in Luxemburg. Eine bewegende musikalische Dokumentation (2008) aus dem heutigen Buenos Aires. Der Film hat sich binnen weniger Monate zum aktuellen Kultfilm aller Argentinienfreunde entwickelt. Der argentinische Regisseur der Dokumentation, German Kral, wird an diesem Abend anwesend sein.
