Auto-Schau zum Beda-Markt über die Klippe gerettet

Bitburg · Das war knapp. Um ein Haar hätte es dieses Jahr zum ersten Mal in der Geschichte des Beda-Markts keine Automobil-Ausstellung gegeben. Doch nun gehen fünf Händler zusammen mit einem neuen Konzept an den Start.

 Faszination Auto: Die Ausstellung zum Beda-Markt zieht große und kleine Besucher an.

Faszination Auto: Die Ausstellung zum Beda-Markt zieht große und kleine Besucher an.

Foto: TV-Foto: Archiv/Harald Jansen

Beda-Markt ohne Auto-Ausstellung? Schwer vorstellbar. Immerhin hat 1979 mit den Autos alles angefangen (siehe Extra). Nach fast 40 Jahren stand nun aber diese Traditions-Ausstellung auf der Kippe.
Der Grund: Die Autohändler beraten und verkaufen am jeweils dritten März-Wochenende, an dem die Messe stattfindet, nicht nur in ihren Autohäusern auf Merlick, sondern parallel auch mit einem Team von Ansprechpartnern im Autozelt mitten in der Stadt auf dem Beda-Platz, wo einige ausgewählte Fahrzeuge gezeigt werden. Ein Doppel-Engagement, das schon immer Kraft kostet hat, personell wie finanziell.
Zuletzt waren noch sieben Vertragshändler mit 16 Automarken dabei. Nachdem die Kosten für das Zelt 2016 "deutlich", wie die Händler sagen, gestiegen sind und eine weitere Preissteigerung für dieses Jahr angekündigt war, sind zwei Händler abgesprungen. Die Belastung wurde ihnen zu groß. Eine kritische Situation für den Rest der Händlerschaft: "Wir mussten uns fragen, ob wir jetzt alles fallen lassen oder Verantwortung übernehmen, damit dieser Baustein des Beda-Markts weiter erhalten bleibt", sagt Edgar Bujara, Autohändler und Sprecher der Werbegemeinschaft Autowelt Bitburg, die die Ausstellung im Autozelt bis zuletzt organisiert hat.
Inzwischen sind nur noch fünf Vertragshändler, die zusammen elf verschiedene Automarken bieten, übrig: Edgar Bujara, Michael und Ralph Flegel, Claudia Schu, Dietrich Daewel und John Jegen. Und die sind sich einig: Es muss weitergehen.
"Wir haben das sehr heftig diskutiert", sagt Bujara. Händler-Kollege Jegen ergänzt: "Wir haben als Bitburger Autohändler ganz klar die Notwendigkeit erkannt, uns auch mitten in der Stadt zu präsentieren." Das sei wichtig als Visitenkarte für die Autohäuser, aber auch für die Messe: "Wenn der Beda-Markt untergeht, haben wir alle nichts davon." Eine Sorge, die auch Claudia Schu umtrieb: "Wenn wir jetzt aufgeben und 2018 die Landwirtschaftsschau wegfällt, bleibt nur noch das Handwerker-Zelt übrig."
Tatsächlich plant die Rinder-Union West mit dem Neubau ihrer Auktionshalle in Fließem auch die landwirtschaftliche Fachausstellung dorthin zu verlegen (der TV berichtete). Wie die Organisatoren des Beda-Markts mit diesem Verlust umgehen, ist offen. Immerhin: Die Auto-Ausstellung bleibt - allerdings mit völlig neuem Konzept.
Statt des riesigen Zelts mit Teppichböden und Kronleuchtern wird diesmal an zwei mittlere oder mehrere kleine Zelte für die Wagen gedacht, dazwischen ein Formel-1-Promotion-Truck für das Catering vom Eifelbräu. Neu ist: Das Foodtruck-Festival, das 2016 erstmals in der Saarstraße über die Bühne ging, kommt auf den Beda-Platz. Geplant sind zehn bis elf Trucks mit allen möglichen schnellen Gerichten - von Nudel- und Asia- bis Hamburger- und Grillspezialitäten. Hinzu kommen eine Oldtimer-Ausstellung mit 20 bis 35 Fahrzeugen, ein Formel-1-Fahrsimulator, ein Tuning-Spezialist, der mit seinem Team zeigt, was möglich ist, sowie Stände vom TÜV Rheinland, Reifen Becker und der Kreissparkasse.
"Wir wollen das Bekannte soweit möglich erhalten und sehen den Umbruch als Chance", sagt Ralph Flegel, der das neue Konzept "richtig gelungen" findet. Ziel der fünf Mitstreiter ist es, dass in ein, zwei Jahren sich wieder weitere Händler anschließen. Diese Initiative sei, so sagt es Michael Flegel: "Ein klares Bekenntnis der Bitburger Autohändler zum Beda-Markt und zur Autostadt Bitburg." Und vielleicht sei es auch ohnehin mal an der Zeit gewesen, alles auf neue Füße zu stellen. Edgar Bujara verspricht: "Wir tun alles dafür, dass es ein Erfolg wird."

Was ist Ihre Meinung zum neuen Konzept für die Auto-Schau? Endlich mal was Neues oder der Anfang vom Ende? Mailen Sie uns in wenigen Sätzen an:
eifel@volksfreund.de (Name und Wohnort nicht vergessen).
Info Am Anfang war das Auto

 Kleine Zeitreise: der Beda-Markt im Premieren-Jahr 1980. Seither hat sich nicht nur das Design der Autos geändert. Auch für nächstes Jahr stehen Neuerungen an.

Kleine Zeitreise: der Beda-Markt im Premieren-Jahr 1980. Seither hat sich nicht nur das Design der Autos geändert. Auch für nächstes Jahr stehen Neuerungen an.

Foto: TV-Foto: Archiv

Mehr als 12.000 Amerikaner lebten in den Nachkriegsjahren bis 1994 in Bitburg. Die brauchten Autos. Der Bedarf war da, die Kaufkraft auch. Heute gibt es rund 75 Neu- und Gebrauchtwagenhändler. Die meisten siedeln im Industriegebiet Auf Merlick.
Der erste Beda-Markt war 1979 eine Ausstellung von Autos und Landwirtschaftsmaschinen. Das Handwerk kam erst Mitte der 80er Jahre dazu. Die Gesundheitsmesse in der Stadthalle hatte 2013 Premiere. 2016 zählte der Beda-Markt über die drei Messetage 70.000 Besucher.

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