B 51: Weniger Unfälle, aber zu hohes Tempo

Trier/Bitburg · Die B 51 zwischen Trier und Bitburg steht unter besonderer Beobachtung: Bei 170 Kontrollstunden im ersten Halbjahr 2011 erteilte die Polizei 31 Fahrverbote wegen erheblicher Geschwindigkeitsüberschreitungen. Zudem wurden 1325 weniger gravierende Verstöße registriert. Bei 89 Unfällen wurden insgesamt 14 Menschen verletzt.

Trier/Bitburg. Verkehrserziehung mit der Kelle: Seit die B 51 vor drei Jahren als "Todesstrecke" Schlagzeilen machte, hat die Polizei die Kontrollen drastisch verstärkt. 2008 haben sechs Menschen bei Verkehrsunfällen auf der Strecke zwischen Bitburg und Trier ihr Leben verloren. Waghalsige Überholmanöver auf der gut ausgebauten B 51, die hohen Geschwindigkeiten, die dort gefahren werden, sowie der mit rund 20 000 Fahrzeugen täglich dichte Verkehr sorgen bei etlichen Fahrern für ein unsicheres Gefühl. "Dabei ereignen sich auf der B 51 nicht mehr Unfälle als auf vergleichbar stark frequentierten Straßen", sagt Ulrich Müller von der Polizeidirektion Wittlich, die seit 2008 federführend ein verstärktes Kontrollkonzept umsetzt. Allein im ersten Halbjahr 2011 hat die Polizei rund 170 Kontrollstunden auf der Bundesstraße absolviert. Und das wirkt.
"Die Unfallsituation hat sich deutlich entspannt", sagt Müller. Zwischen Bitburg und der Anschlussstelle der A 64 bei Trierweiler-Sirzenich registriert die Polizei im ersten Halbjahr mit 89 Unfällen sechs weniger als noch im Vorjahreszeitraum. Hinzu kommt: Die Zahl der Verletzten ist von 25 im ersten Halbjahr 2010 auf nunmehr 14 zurückgegangen. Nur ein Verkehrsteilnehmer wurde schwer verletzt - im Vorjahreszeitraum waren es noch sechs Schwerverletzte. "Wir haben die Hoffnung, dass sich die rückläufige Unfallentwicklung verfestigt", sagt Müller. Er führt den positiven Trend neben dem verstärkten Kontrolldruck, der einheimische Fahrer zu mehr Disziplin anhält, auch auf den rund zwölf Millionen Euro teuren Ausbau der Bundesstraße zurück: "Wenn man den ganzen Verkehr entzerrt, hören auch die Extremverstöße auf."
Pro Kontrollstunde acht Verstöße


Das gilt nach Einschätzung der Polizei vor allem für die vor zwei Jahren noch problematische Häufung verbotener Überholmanöver (der TV berichtete), die seit den gezielten Kontrollen abgenommen haben. Durch die zusätzlichen Spuren, die zwischen Meilbrück und Helenenberg gebaut werden, soll Überholdruck gemildert werden. "Wenn Fahrer wissen, dass sie in wenigen Metern noch mal Gelegenheit haben, an einem LKW vorbei zuziehen, verzichten sie auf riskante Manöver, bei denen sie noch über die weiß gestrichelte Sperrfläche donnern", sagt Müller. Dennoch: Nach wie vor registriert die Polizei pro Kontrollstunde auf der B 51 rund acht Verstöße gegen die Verkehrsordnung.
Sorgen bereiten vor allem Geschwindigkeitsüberschreitungen: Im ersten Halbjahr 2011 hat die Polizei 31 Fahrverbote erteilt - alle wegen Überschreitens der zulässigen Höchstgeschwindigkeit um mehr als 40 Stundenkilometer. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung um 55 Prozent. "Die Neigung, zu schnell zu fahren, ist ungebrochen", sagt Müller und ergänzt: "Es scheint so, dass der bessere Ausbauzustand der B 51 unmittelbar auch zu schnellerem Fahren animiert." Deshalb hat die Polizei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auch ihre Kontrollen um rund 40 Prozent verstärkt. Damit stieg auch die Zahl der registrierten Verstöße um rund 40 Prozent auf 1325. Für Müller steht fest: "Deshalb wird die Polizei auch in Zukunft überdurchschnittlich häufig auf der B 51 präsent sein."Bis zu 160 Stundenkilometer: Nachdem 2010 zwei Menschen bei Unfällen auf der B 257 ihr Leben verloren haben und die Polizei dort regelmäßig Raser mit mehr als 160 Stundenkilometern blitzt, wird auch auf die Strecke zwischen Bitburg und Echternach verstärkt kontrolliert. Bei 34 Kontrollstunden wurden zwei Fahrverbote wegen erhöhter Geschwindigkeit erteilt, 81 Fahrer angezeigt und 100 weitere verwarnt. Nach Erfahrung der Polizei sind auf der B 257 mehr als 16 Prozent aller kontrollierten Fahrzeuge zu schnell. Die Polizei kündigt an, ihre Kontrollen deshalb deutlich zu verstärken. Bei 28 Unfällen auf der B 257 im ersten Halbjahr 2011 verlor ein Mensch sein Leben, zwei wurden leicht verletzt. Im Vergleichszeitraum 2010 gab es noch 44 Unfälle mit zwei Verkehrstoten und 17 Verletzten zu beklagen. scho

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